Ein Elektriker aus Salzgitter schwimmt für die DKMS

Auch wenn von einer Eisschicht auf dem Salzgittersee noch keine Rede sein kann, ein Bad in dem knapp sieben Grad kalten Wasser ist in diesen Tagen trotzdem nicht gerade einladend. Nils Rudolph aus Salzgitter ließ sich davon nicht schrecken. Nicht für sich, sondern für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) stieg er in die Fluten. Dort blieb er sogar länger als geplant, statt 15 badete er mehr als 20 Minuten in der Reppnerschen Bucht, einige Zuschauer, Passanten und das Clever-fit-Maskottchen bewunderten seinen Mut und seine Ausdauer. Dem jungen Mann geht es darum, mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen und Geld zu sammeln für die DKMS und für Mila, ein siebenjähriges Mädchen aus der Stadt. „Momentan gibt es bedauerlicherweise einen Blutkrebsfall in Salzgitter, und die Zahlen der potentiellen Spender sehen aufgrund der derzeitigen Corona- Pandemie ebenfalls nicht rosig aus“, sagt Nils Rudolph, der selber als Knochenmarkspender registriert ist. Mit Gummikappe Schwimmbrille und einer Rettungsboje stapfte er über den Strand ins Wasser, dort drehte er mit kräftigen Kraul- und Brustzügen seine Runden. Es war nicht sein erster Ausflug ins kühle Nass, auch in anderen Städten geht Nils Rudolph für die gute Sache schwimmen. „Wir besiegen den Blutkrebs“ lautet dabei das DKMS-Motto, das auf seiner weißen Badehose zu lesen ist. Seit zwei Jahren ist er unterwegs. „Im Wasser geht es noch, da ist es wunderbar“, sagt der 26-jährige Sportler. Nach zwei Minuten hat sich der Körper etwas an die Kälte gewöhnt. Doch zurück draußen an Land schüttelt es ihn, wenn das kalte Blut aus den Armen und Beinen sich wieder in den inneren Blutkreislauf mischt. Dann beginnt das große Zittern. „Das dauert ungefähr eine halbe Stunde.“ Für den Elektroniker bei der Salzgitter AG ist es selbstverständlich, mit einer Aktion wie dieser zu helfen. Gut 15 Minuten im Wasser und eine halbe Stunde frieren könnten dazu beitragen, Menschenleben zu retten, sagt Nils Rudolph. Ganz unvorbereitet sollte aber niemand ins kalte Wasser steigen. „Wenn man nicht weiß, worauf man sich einlässt, ist das schon ein Risiko.“ Er sei erfahren, gibt auch Kurse beim Wolfenbütteler Schwimmverein. Die Aktion wurde gesponsert von mehrere Firmen: von Clever fit, von der Beratungsfirma SZ-Energy, von der Öffentlichen Versicherung, von Brunke-Taxen, von Simon Weil und der Brauerei Denver aus Wolfenbüttel. Gut 500 Euro kamen so zusammen. Mehr Informationen finden sich bei Instagram auf der Seite. iceswim_against_leukemia. Von Roland Weiterer