Schneider, der den Salzstock von 1979 bis 1981 für die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) untersucht hat, kommt in einer neuen Studie im Auftrag der Linksfraktion zu alarmierenden Ergebnissen. „Es stellt sich die Frage, wann Gorleben absaufen wird“, sagte er am Montag in Hannover.
Wie beim Endlager Asse bei Wolfenbüttel, in das bereits Wasser eindringt (derzeit sind es zwölf Kubikmeter täglich), sei auch in Gorleben das Deckgebirge von Störungen durchzogen. Auf diesem Wege gelange Wasser bis zum Steinsalz. Im Fall der Asse habe die Natur dies in wenigen Jahrzehnten gezeigt. Frühere Untersuchungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) kritisierte Schneider als „schlampig“. Es sei darin nicht differenziert dargestellt, auf welchen Wegen Wasser zum Salz vordringen könne. Die vorliegende Standortbestimmung weise Fehler und Widersprüche auf. Möglicherweise seien kritische Fragen auch absichtlich unterdrückt worden.
Schneider forderte als Konsequenz eine Verlängerung des Gorleben-Moratoriums, das im kommenden Jahr abläuft. Während des zehnjährigen Stillstands der Erkundung hätten Zweifel am Standort Gorleben ausgeräumt werden sollen. „Dies ist nicht zufriedenstellend gelungen.“
von Margit Kautenburger und Michael B. Berger