Dies teilte die Staatsanwaltschaft Hannover am Freitag mit. Es sei üblich in großen Verfahren mit zwei Anklagevertretern anzutreten, hieß es gestern.
Staatsanwältin Tafelski ist erst seit diesem Jahr für Korruptionsstrafsachen in Hannover zuständig. Sie hat erste Erfahrungen als Strafrichterin am Landgericht Verden gesammelt, dann wechselte sie ans Amtsgericht Nienburg. Das Wulff-Verfahren ist ihr erster großer Prozess. Der 43-jährige Eimterbäumer ist seit Anfang der Wulff-Ermittlungen dabei, die Mitte Januar 2012 begannen.
Das Verfahren gegen Christian Wulff wird am 14. November eröffnet. Dem früheren Bundespräsidenten wird Bestechlichkeit vorgeworfen. So soll der Filmeunternehmer David Groenwold durch Einladungen Wulff dazu bewogen haben, sich bei der Siemens AG für eine Unterstützung der Vermarktung des Films „John Rabe“ einzusetzen. Im Mittelpunkt des Gerichtsverfahrens gegen Wulff mit mindestens 46 Zeugen steht der Besuch Wulffs und seiner Frau Bettina auf dem Münchener Oktoberfest vom 26. bis 28. September 2008. Groenewold, so die Staatsanwaltschaft, soll für Wulff und dessen Familie Hotel- und Kinderbetreuungskosten in Höhe von 510 Euro übernommen haben sowie die Ausgaben für ein gemeinsames Abendessen mit dem Ehepaar Wulff, das 209,40 Euro gekostet habe. Außerdem soll der Filmunternehmer die Rechnung eines Festzeltbesuchs in Höhe von 3209 Euro übernommen haben, an denen noch weitere sechs bis sieben Personen teilgenommen haben. Wulff bestreitet die Vorwürfe und will vor Gericht seine Unschuld beweisen.
Prominenteste Zeugen in dem Verfahren, das bis zum April dauern könnte, dürften der Verleger Hubert Burda und dessen Frau Maria Furtwängler sein, die mit im Festzelt saßen. Die ersten Zeugenvernehmungen werden sich um Wulffs Aufenthalt im Hotel „Bayerischer Hof“ konzentrieren und um die Frage, ob er wusste, dass Groenewold einen Teil der Hotelrechnung übernahm.