Der Plan schließt zur Gefahrenabwehr die Flutung des Salzstocks bei Wolfenbüttel mit einer salzhaltigen Lösung nicht aus. Dies werde zu einer 2000fachen Überschreitung der Grenzwerte führen, mahnte Linke-Umweltexperte Kurt Herzog am Montag in Hannover. Ihm zufolge könnte die Region um die Asse inklusive des Großraums Braunschweig unbewohnbar werden. Auch Bürgerinitiativen hatten sich bereits gegen die Flutung der Asse ausgesprochen.
BfS-Präsident Wolfram König hatte dem Umweltausschuss des Landtags am Montagvormittag den Notfallplan vorgestellt, wie man das einsturzgefährdete Atommülllager gegen mögliche massive Wassereinbrüche sichern will. In die Asse sickern täglich zwölf Kubikmeter Wasser ein. Die Zuflussmenge kann sich aber jederzeit derart erhöhen, dass der Salzstock kurzfristig zusammenstürzen könnte. Nach BfS-Berechnungen hält die Asse einem täglichen Wasserzufluss von bis zu 500 Kubikmetern Stand.
In dem ehemaligen Salzbergwerk lagern nach offiziellen Angaben 126 000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll. Zuletzt mehrten sich die Hinweise darauf, dass aber auch hochradioaktive Altlasten dorthin verbracht wurden. Was genau in der Asse liegt, klärt derzeit ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss des niedersächsischen Landtags.
ddp