Der scheidende Wehrbeauftragte des Bundestags, Reinhold Robbe, strebt einen Runden Tisch für Bundeswehrsoldaten an. Dieser solle sich um einen stärkeren Rückhalt für die Soldaten in der Gesellschaft bemühen. „Wir müssen diesen Leuten klarmachen, dass sie in unserer Gesellschaft einen besonderen Stellenwert haben, gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Eskalierung in Afghanistan“ sagte der SPD-Politiker der „Welt am Sonntag“.
Nach Angaben der „Welt am Sonntag“ hat Robbe, der in rund zwei Wochen sein Amt an den FDP-Politiker Hellmut Königshaus abgibt, bereits rund 15 Vereine, Verbände und Organisationen zu einem solchen Forum eingeladen. Robbe will als ehrenamtlicher Moderator fungieren. An dem Runden Tisch wollen sich unter anderem der Bundeswehr- und der Reservistenverband beteiligen, aber auch Initiativen wie zum Beispiel für traumatisierte Soldaten.
Bei konkreten Projekten denkt Robbe zudem an besondere Gesten, wie den Besuch wichtiger Fußballspiele. „Wieso kann man für Soldaten nicht ein bestimmtes Kontingent an Karten zur Verfügung stellen, damit sie zu vergünstigten Konditionen zuschauen können?“ fragte er.
In anderen Ländern seien solche Gesten längst gang und gäbe. „In den USA zum Beispiel können Soldaten in Uniform kommentarlos an einer Schlange vorbeigehen und kommen dann kostenlos in einen Zoo.“ Zudem kritisierte Robbe, dass die Eliten in Deutschland, vor allem in Kultur und Wirtschaft, kaum Kontakte zu Soldaten hätten.
dpa