In einer am Donnerstag im Internet verbreiteten Audio-Botschaft drohte der IS zudem mit weiteren Anschlägen. Nach dem Attentat, bei dem am Mittwoch 20 ausländische Touristen getötet wurden, nahmen die tunesischen Behörden neun Verdächtige fest. Vier der Gefassten ständen in einer direkten Verbindung zu der Tat, erklärte das tunesische Präsidialamt lokalen Medienberichten zufolge. Fünf weitere Verdächtige sollen demnach Kontakt zu ihnen gehabt haben. Zwei der Angreifer waren beim Eingreifen einer Spezialeinheit am Mittwoch getötet worden.
Entgegen ersten Angaben tunesischer Behörden geht das Auswärtige Amt davon aus, dass unter den Opfern keine Deutschen sind. Allerdings gibt es noch immer Unklarheiten über den Verbleib einiger Urlauber. So wurden zwei spanische Touristen erst nach fast 24 Stunden aus ihrem Versteck befreit.
Bei dem Anschlag am Mittwoch waren 25 Menschen ums Leben gekommen. Die Tat war der schwerste Terroranschlag in Tunesien seit Beginn des arabischen Aufstands vor mehr als vier Jahren. Das Land ist der einzige arabische Staat, der seitdem den Übergang in die Demokratie geschafft hat. Gleichzeitig kämpft Tunesien mit Extremisten. Mit bis zu 3000 Kämpfern stellen Tunesier Schätzungen zufolge die größte Gruppe unter den ausländischen Kämpfern im Irak und in Syrien dar. Sicherheitsexperten warnen, dass vor allem über die Grenze zum östlich gelegenen Bürgerkriegsland Libyen Syrien-Heimkehrer mit Ausbildung der Terrormiliz IS einsickern können. Kurz vor dem Anschlag hatte sich der in Tunesien bekannte Rapper Maurouane Douiri dem IS angeschlossen.
dpa/afp