Die bewaffnete Kurdenmiliz YPG ist nach Angaben des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu aus Nordsyrien vorzeitig abgezogen. Nun hätten dort syrische Grenztruppen und die russische Militärpolizei die Kontrolle übernommen, sagte Schoigu der Agentur Interfax zufolge am Dienstag.
Eine vereinbarte Waffenruhe sollte offiziell um 18.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MEZ) enden. Sie dürfte nun weiter gelten. Die YPG sollte sich wie vereinbart aus einem Streifen von 30 Kilometern Tiefe im syrisch-türkischen Grenzgebiet zurückziehen. Vor Ende der Frist hatte die Türkei mit der Fortsetzung ihrer Militäroffensive in Nordsyrien gedroht.
Die Akteure im Syrien-Konflikt
Feuerpause von 150 Stunden
Das türkische Militär war mit verbündeten Rebellen am 9. Oktober in Nordsyrien einmarschiert. Es begann eine Offensive gegen die YPG, die sie als Terrororganisation betrachtet. Russland als Schutzmacht des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und die Türkei hatten sich dann vergangene Woche darauf verständigt, nordsyrische Grenzgebiete zur Türkei gemeinsam zu kontrollieren. Sie gaben der YPG zudem eine Frist von 150 Stunden, um sich zurückzuziehen. In dieser Zeit galt eine Feuerpause.
RND/dpa