Nachdem Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) vor einigen Tagen die Pläne für eine Verbesserung des Abschiebe-Prozesses bekannt gab, bildet sich nun die erste Front gegen die geplanten Unterbringungszentren für Asylbewerber. Bei einem Treffen verabschiedete die Gewerkschaft der Polizei mit großer Mehrheit eine Resolution, in der sie sich gegen eine „jahrelange Kasernierung und Isolation von Schutzsuchenden“ wandten. Dort könne ein „erhebliches Agressions- und Gefährdungspotenzial“ entstehen, heißt es in einem Begleitpapier. Die Gewerkschaft lehnt insbesondere auch den Einsatz von Bundespolizisten in diesen Ballungsräumen ab.
Es sei zu erwarten, dass Neuankömmlinge und Abzuschiebende dort lange ohne Integrationsangebote und mit wenig Taschengeld bleiben müssten, sagte Jörg Radek, der Vorsitzende der GdP in der Bundespolizei. Er rechnet dahingehend mit mehr Kriminalität.
In den sogenannten „Anker-Zentren“ sollen Flüchtlinge nach den Plänen der Bundesregierung künftig für den Zeitraum von ihrer Ankunft bis zur Entscheidung über ihren Asylantrag und gegebenenfalls bis zur Rückführung in ihr Herkunftsland untergebracht werden. Die große Koalition erhofft sich dadurch eine Beschleunigung der Asylverfahren und Abschiebungen.
Von dpa/RND