Noch in der kommenden Woche, möglicherweise vor dem Beginn einer ranghohen Vermittlungsmission am Mittwoch, würden sich Vertreter beider Lager treffen, kündigte der Vertreter der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), John Biehl, am Freitag in der Hauptstadt Tegucigalpa an. Direkte Gespräche zwischen Zelaya und Übergangspräsident Roberto Micheletti schloss Biehl allerdings weiterhin aus.
Micheletti bestätigte am Abend, dass sein Lager mit Vertretern Zelayas bereits im Gespräch sei. Vor Journalisten erklärte er gleichzeitig, dass er sich am vergangenen Dienstag mit OAS-Präsident Jose Miguel Insulza getroffen habe. Das Geheimtreffen habe auf der US-Militärbasis in Palmerola nördlich der Hauptstadt stattgefunden. Dabei hätten sie „ein bisschen über alles gesprochen“. Zwei Tage vorher hatte Michelettis Regierung einer OAS-Delegation die Einreise verweigert.
Zelaya war Ende Juni gestürzt und außer Landes gebracht worden. Seine Gegner werfen ihm vor, dass er sich per Volksabstimmung weitere mögliche Amtszeiten sichern wollte. Am 21. September war der linksgerichtete Präsident heimlich in seine Heimat zurückgekehrt und sitzt seither in der brasilianischen Botschaft fest. International wächst seitdem der Druck auf die Putschregierung, den Machtkampf friedlich beizulegen.
afp