Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt weitere deutsche und europäische Vorleistungen zur Erreichung eines weltweiten Klimaschutzabkommens nächste Woche in Kopenhagen ab. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass Deutschland und die anderen europäischen Industriestaaten beim Klimaschutz weit vorangingen, andere Länder jedoch nichts täten und dann Arbeitsplätze abwerben wollten, sagte sie der „Bild am Sonntag“ mit Blick auf die Schwellenländer. „Das ist mit mir nicht zu machen und deshalb brauchen wir ein globales Abkommen.“
Das Klimaschutzabkommen, auf das sich nächste Woche 192 Staaten in Kopenhagen verständigen wollen, muss nach den Worten Merkels die Erderwärmung wirksam begrenzen. „Die Begrenzung der Erderwärmung ist der entscheidende Maßstab. Ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir eine solche Einigung schaffen können.“ Darüber habe sie in der vergangenen Woche auch mit den Ministerpräsidenten von China und Indien telefoniert, die für eine solche Einigung nötig seien.
Merkel machte deutlich, dass es in Kopenhagen nur eine Verständigung auf die „zentralen politischen Ziele“ geben werde. Ein völkerrechtliches Abkommen müsse dann im nächsten Jahr mit den juristischen Details folgen.
afp