Der verdächtige Mann an Bord der mit knapp 270 Insassen besetzten Maschine der Fluggesellschaft Delta-Northwest Airlines habe einen „Wutausbruch“ gehabt, sagte Unternehmenssprecherin Olivia Cullis in London. Es sei jedoch unklar, ob sich dieser gegen die Besatzung oder Mitreisende gerichtet habe.
Laut FBI erregte der Mann zudem Aufmerksamkeit, da er “übermäßig“ lange Zeit auf der Toilette verbrachte. Die Besatzung habe daraufhin für die Landung Hilfe angefordert. Die Maschine war auf dem Flughafen von Detroit von Einsatzwagen umringt. Das FBI stufte den Zwischenfall anschließend als „nicht ernsthaft“ ein.
US-Präsident Barack Obama wurde nach Angaben eines Sprechers unverzüglich über den Vorfall unterrichtet. Er habe daraufhin weitere Gespräche mit seinen Sicherheitsberatern angesetzt. Obama hatte bereits nach dem versuchten Anschlag auf dieselbe Verbindung am Freitag an seinem Weihnachtsurlaubsort auf Hawaii eine Sondersitzung mit seinen Beratern abgehalten.
Gegen den Angreifer, der am Freitag die Insassen der Delta-Maschine in Angst und Schrecken versetzt hatte, wurde in den USA Anklage erhoben. Laut Anklageschrift soll der Nigerianer Umar Faruk Abdulmutallab versucht haben, den Airbus beim Landeanflug mit Hilfe des hochexplosiven Sprengstoffs PETN in die Luft zu sprengen. Der 23-Jährige sagte demnach aus, er habe den Sprengstoff mit Hilfe einer in einer Spritze mitgebrachten Chemikalie zünden wollen. Er wurde von Passagieren überwältigt. Als Konsequenz aus dem Vorfall wurden die Sicherheitsmaßnahmen auf den Flughäfen der USA, in Deutschland und vielen anderen Staaten Europas verschärft.
afp