Nach einem knapp zweistündigen Zwischenstopp in Lehrte bei Hannover rollt der Castor-Transport mit hoch radioaktivem Atommüll weiter in Richtung Wendland. Die vorab eingeplante Pause des Zuges, bei der am Sonntagvormittag Personal und Lokomotive ausgetauscht wurden, verlief nach Angaben der Polizei ohne Zwischenfälle. „Es war alles ruhig“, sagte eine Sprecherin. Gegen 10.45 Uhr setzte der Zug seinen Weg nach Lüneburg fort. Von dort aus sollte er nach Dannenberg weiterfahren, wo die elf Castoren für die letzten 20 Kilometer ins Zwischenlager Gorleben auf Lastwagen verladen werden. Entlang dieser Strecke kam es zu ersten Krawallen.
Augenzeugen berichteten, dass Demonstranten ein panzerähnliches Räumfahrzeug der Polizei an dem Transportweg nahe Hitzacker an der Elbe mit Teer übergossen und anzündeten. „Die Situation ist noch nicht unter Kontrolle“, sagte ein Polizeisprecher zur unübersichtlichen Lage im Wald bei Leitstade, wenige Kilometer vor der Umladestation in Dannenberg. Es soll auch erste Verletzte geben.
Inzwischen gelang es den Angaben zufolge 250 Demonstranten, mit dem Entfernen von Steinen aus dem Gleisbett zu beginnen. 3000 bis 4000 Demonstranten standen den Beamten gegenüber, die Pfefferspray und Schlagstöcke benutzten. Auch Wasserwerfer sollen im Einsatz sein.
dapd/dpa
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