An der gefährlichen Durchfall-Infektion EHEC sind Experten zufolge weitere Menschen schwer erkrankt. „Der Ausbruch geht weiter. Von gestern auf heute sind etwa 60 neue HUS-Fälle, also schwere Verläufe dieser EHEC-Infektion, dazugekommen“, sagte der Direktor des Robert Koch-Instituts (RKI), Reinhard Burger, am Freitag dem ARD-„Morgenmagazin“.
Das aggressive Bakterium treibt seit Mitte Mai in Deutschland sein Unwesen. Das Hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine schwere Verlaufsform, bei der giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums zu Nierenschäden führen können.
Auf der Suche nach einer Quelle für den Erreger waren Experten am Donnerstag fündig geworden: Gurken aus Spanien sollen zumindest für einen Teil der Infektionen verantwortlich sein. Neben Gurken ist Burger zufolge jedoch auch bei Tomaten und Salat weiter Vorsicht geboten. „Vor dem Verzehr dieser Gemüse in roher Form wird gewarnt“, sagte der RKI-Chef.
Auch die Zahl der Erkrankten in Niedersachsen ist weiterhin gestiegen. 204 Menschen seien vermutlich mit dem Darmkeim infiziert, sagte Thomas Spieker vom Gesundheitsministerium Niedersachsen am Freitag in Hannover. „Wir müssen aufgrund der steigenden Zahlen immer noch von einem dynamischen Geschehen ausgehen.“
35 Menschen leiden an der besonders schweren Form der Infektion durch EHEC - viele von ihnen liegen auf der Intensivstation. 99 weitere Fälle seien durch Laboruntersuchungen bereits bestätigt. „Zum Glück hat es bislang keine neuen Todesfälle gegeben“, sagte der Ministeriumssprecher. Zu dem Tod der 41 Jahre alten Frau aus Cuxhaven am vergangenen Mittwoch gebe es bisher keine neuen Erkenntnisse.
dpa