Für die Helfer in Shenzhen war es die erste gute Nachricht seit Tagen: Mehr als 60 Stunden nach dem verheerenden Erdrutsch in der Stadt im Süden Chinas haben Retter am Mittwoch den ersten Überlebenden aus den Trümmern gezogen.
Von Sonnenblumen ernährt
Mit schwacher Stimme erzählte der 21-jährige Wanderarbeiter Tian Zeming anschließend von seinem Überlebenskampf. Eine Zimmertür hatte ihm demnach unter den Massen von Geröll und Schlamm einen kleinen Hohlraum zum Atmen verschafft. Ernähren konnte er sich von einer Packung Sonnenblumenkerne und Grapefruits, die neben ihm gelandet waren.
Für andere kam dagegen jede Hilfe zu spät. Wie Staatsmedien berichteten, stieg die Zahl der gefundenen Todesopfer auf insgesamt vier. Für noch immer mehr als 70 Vermisste unter den bis zu zehn Meter hohen Erdmassen sahen Behörden nur noch geringe Überlebenschancen. Die Suche nach Verantwortlichen für die Katastrophe ging weiter.
Polizei nimmt Manager fest
Eine riesige Halde aus Erde und Bauschutt war am Sonntag in einem Industriepark der Stadt kollabiert und hatte Dutzende Gebäude zum Einsturz gebracht. Mutmaßlich wegen starker Regenfälle war die rund 90 Meter hohe Deponie zusammengetsürzt. Der Erdrutsch begrub mindestens 33 Gebäude, darunter Fabriken und Arbeiterquartiere.
Wie der Staatssender "China National Radio" berichtete, nahm die Polizei einen Vizepräsidenten der Firma fest, die das Betriebsrecht für die Schuttdeponie besitzt. Auch Computer der Firma sind demnach beschlagnahmt worden.
dpa