Im Missbrauchsfall Lügde lässt der Besitzer des Campingplatzes die Parzelle des Hauptbeschuldigten räumen. Arbeiter leerten am Mittwoch zuerst den verwinkelten Holzbau des 56-jährigen Dauercampers und warfen das Material in einen Container. Eine erste Ladung wurde am Morgen abtransportiert. Nach Informationen der Polizei in Bielefeld von Mittwoch wurde der Tatort in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Detmold bereits am 27. März freigegeben.
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In dem Fall Lügde sind nach Angaben des NRW-Innenministeriums 40 Opfer festgestellt worden. Nach dpa-Informationen kommen die betroffenen Kinder und Jugendlichen ausschließlich aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Dazu kommen zwölf Verdachtsfälle. Die Zahl der Beschuldigten liegt bei acht.
Auf dem Campingplatz in Lügde soll der 56-jährige Dauercamper mit einem Komplizen über Jahre hinweg Kinder missbraucht und dabei gefilmt haben. Die beiden Verdächtigen sowie ein 48-Jähriger aus dem niedersächsischen Stade sitzen in Untersuchungshaft. Der Stader soll die Missbrauchstaten live im Internet verfolgt haben. Gegen die weiteren Beschuldigten wird wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material von dem Campingplatz, Strafvereitelung oder Beihilfe zum Missbrauch ermittelt.
Von RND/dpa