Bei dem immensen Schaden sei es nicht akzeptabel, dass das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für die Vorbereitung eines Messflugzeugs Tage benötige und erst an diesem Montag fliegen wolle. Auch von Regierungsseite geschehe zu wenig. „Wir haben den Eindruck, dass da nicht genügend passiert.“
Winkelmann kritisierte: „Niemand weiß, wo und in welcher Höhe überhaupt eine Staubkonzentration vorhanden ist.“ Seit Donnerstagabend seien deutschen Flughäfen geschlossen, aber seither sei nichts passiert, um zu ermitteln, wie groß die Gefährdung durch die Vulkanasche über Europa wirklich sei.
Es wäre allein hilfreich zu wissen, auf welcher Datenbasis ein Krisenstab der Regierung - „falls es den überhaupt gibt“ - die Entscheidungen über den weiteren Flugverkehr treffe, sagte Winkelmann. Schließlich sei ein Krisenzustand eingetreten. Germanwings bekomme seine Informationen von der Deutschen Flugsicherung, die die Sperrung des Luftraums im Augenblick im 12- Stunden-Rhythmus verlängere.
Bei Testflügen verschiedener Airlines wie Lufthansa, KLM oder Air France - ohne Passagiere - seien keinerlei Probleme festgestellt worden. „Weder von den Piloten noch bei der anschließenden technischen intensiven Überprüfung.“
Natürlich wolle niemand ein Risiko eingehen. Deshalb sei Germanwings bereit, seine Flugzeuge genau zu kontrollieren, sobald der Betrieb wieder aufgenommen werde. Die Wirtschaft insgesamt werde stark betroffen. „Germanwings hat pro Tag Einnahmeverluste von fünf bis sechs Millionen Euro, denn wir geben das Geld ja an die Kunden zurück.“
Der Luftraum ist seit Tagen gesperrt, weil Teilchen aus der Vulkanasche Triebwerke und Sensoren bei Flugzeugen beschädigen können und außerdem die Sicht behindern.
dpa