Rings um Athen gebe es derzeit keine unkontrollierten Brände mehr, sagte die Feuerwehrsprecherin. Dennoch seien die Einsatzkräfte weiter vor Ort, um ein erneutes Aufflammen der Feuer zu verhindern. Auch im Kithairon-Gebirge westlich von Athen und auf der Insel Euböa gingen die Flammen zurück. Insgesamt zerstörten die Brände in den vergangenen vier Tagen 20.000 Hektar Wald. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt und zahlreiche Häuser zerstört.
Die ohnehin schon angeschlagene Regierung von Ministerpräsident Kostas Karamanlis musste sich unterdessen heftige Kritik gefallen lassen. „Für die unglaubliche Katastrophe in der Region von Athen gibt es keine Ausrede“, schrieb die Zeitung „To Vima“ mit Blick auf Erklärungsversuche von Behördenvertretern, wonach starke Winde eine schnelle Eindämmung der Brände unmöglich gemacht hätten. Vielmehr sei es die Schuld der Regierung, dass die griechische Feuerwehr 3000 Einsatzkräfte weniger zur Verfügung habe als eigentlich nötig. Die Zeitung „Ethnos“ reagierte mit Verachtung auf eine Erklärung eines Regierungssprechers, der den weit verbreiteten Bestand an Pinien für die Brände verantwortlich gemacht hatte.
Der führende Grünen-Politiker Michalis Tremopoulos kritisierte, es gebe “überhaupt keine konsequente Waldpolitik“, daher sei die Regierung „moralisch gesehen der Brandstifter“. Die Umweltschutzorganisation WWF erklärte, zwei Jahre nach den verheerenden Waldbränden im Sommer 2007 habe das Land immer noch die gleichen Probleme. Dies seien vor allem fehlende Präventionsmaßnahmen und die schlechte Koordination. „Wir erleben beinahe jedes Jahr eine solche Katastrophe, ohne dass sich irgendetwas ändert“, kritisierte außerdem der mächtige Gewerkschaftsbund.
afp