Am Donnerstagnachmittag alarmierten erschrockene Autofahrer in Unterfranken die Polizei und berichteten, dass soeben ein Junge mit dem Fahrrad auf die A3 gefahren sei. Daraufhin sei ein Teil der Autobahn in Richtung Würzburg gesperrt worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Der Junge sei auch noch als Geisterfahrer entgegen der Fahrtrichtung unterwegs gewesen.
Nach fünf Minuten habe eine Streife den Achtjährigen auf der Autobahn ausfindig gemacht und eingesammelt, berichtete ein Sprecher. "Ihm ist zum Glück nichts passiert. Dies ist auch dem umsichtigen Verhalten der Autofahrer zu verdanken."
Wette um zehn Euro und ein Überraschungsei
Womöglich war die Fahrt eine Mutprobe: Den Beamten erzählte der Junge, er sei am Donnerstag mit einem Freund auf dem Radweg entlang einer überdachten Lärmschutzkonstruktion bei Hösbach (Landkreis Aschaffenburg) geradelt. Dabei hätte der Kumpel mit ihm gewettet, ob er sich traue, die Abkürzung über die Autobahn zu nehmen.
Der andere Junge fuhr angeblich auf dem Radweg weiter und verschwand. Um wen es sich handelte, ermittelt die Polizei noch. Der Achtjährige habe dazu "nicht plausible und widersprüchliche Angaben" gemacht. Deshalb ist auch nicht klar, ob es tatsächlich eine Wette war.
Falls doch: Der Achtjährige habe sie zwar gewonnen, schrieb die Polizei. Er sei aber zuhause abgeliefert worden, und dem Vernehmen nach wollten die Eltern mit "drastischen innerfamiliären Disziplinarmaßnahmen" auf die Autobahnfahrt ihres Sohnes reagieren. "So wurden beispielsweise das Fahrrad konfisziert und die Ferien für beendet erklärt."
dpa/RND/wer