Die Hackergruppe Anonymous hat offenbar Facebook im Visier. Bei YouTube kursiert ein pseudodramatisches Video, in dem die Netzaktivisten nach Partnern suchen, um das weltgrößte soziale Netzwerk zu „zerstören“. Die „Operation Facebook“ sei für den 5. November geplant. Damit solle die Privatsphäre der mehr als 700 Millionen Facebook-Nutzer „geschützt“ werden. Ob es sich bei der Attacke um einen PR-Gag, einen „Hoax“ oder eine echte Absichtserklärung handelt, wird im Netz kontrovers diskutiert („Wer Wörter wie ,Hass‘ und ,zerstören‘ benutzt, kann doch nicht mehr ganz frisch in der Birne sein!“).
Der Betreiber des Twitter-Accounts @anonops sprach zunächst von einer Falschmeldung, räumte dann aber ein, dass die für den 5. November angekündigte "Operation Facebook" von einigen Mitgliedern der Bewegung organisiert werde. "Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass alle bei Anonymous damit einverstanden sind." Dies allerdings gilt auch für andere Aktionen der Gruppe, die erstmals 2008 mit Protestaktionen gegen die Organisation Scientology in Erscheinung trat. Anonymous hat nach eigenen Angaben keine Führung, keine feste Organisation und keine Zentrale. Weil es keine klar umrissene Führung gibt, wechseln auch die Ziele der Gruppe. Ihre Angehörigen, unter ihnen auch Aktivisten in Deutschland, verbinden sich ad hoc zu einzelnen "Operationen".
gri/dpa