Hendrik Helmer vermutete gleich nach dem nächtlichen Erwachen ein Insekt in seinem schmerzenden Ohr. Er spritzte sich Wasser hinein, setzte einen Staubsauger an - jedoch ohne Erfolg. "Ich dachte nur: hoffentlich ist es keine giftige Spinne", erzählte er.
Im Krankenhaus griff die behandelnde Ärztin zu einem alten Hausmittel. Sie träufelte Helmer Olivenöl ins Ohr, wie er dem australischen Rundfunksender ABC am Freitag berichtete. Das Royal Darwin Hospital bestätigte die Geschichte. Die Kakerlake sei nach der Olivenölbehandlung zuerst weitergekrochen. "Nach etwa zehn Minuten hat es aufgehört, zu graben", sagte Helmer. Die Ärztin bekam das Tier zu fassen. Sie habe noch nie ein so großes Tier aus einem menschlichen Ohr gezogen, habe sie ihm gesagt.
Kakerlaken, auch Küchenschaben genannt, sind Schädlinge, die vor allem in warmen Ländern weit verbreitet sind. Sie dringen dort oft in Küchen und Keller ein und ernähren sich von Essenresten. Die deutsche Küchenschabe wird bis zu eineinhalb Zentimeter lang. In den Tropen können Kakerlaken aber deutlich größer werden. Helmer gab sich trotz Erfahrung wie in einem Horrorfilm entspannt. Freunde hätten nach der Geschichte entsetzt beschlossen, nur noch mit Kopfhörern zu schlafen, berichtete Helmer. Er nicht. Er werde zu Hause auch nicht auf Kakerlakenjagd gehen.
dpa