Dirk von Lowtzow: Aus dem Dachsbau. Hat man es nicht gewusst: Die Bundesjugendspiele waren dazu da, die Schüler für militärische Einsätze der Aliens zu testen. Mit leicht verschobenem Blick fasst der Sänger und Texter von Tocotronic die Merkwürdigkeiten der Realität. Und entwirft Vignetten aus einer anderen Welt, die mal Kindheit heißt, mal Touralltag oder einfach Leben. Von A wie Abba bis Z wie Zeit entsteht eine hinreißende Poesie des Schrägen.
James Sallis: Willnot. Es geht alles seinen Gang in Willnot und der Praxis von Lamar, dem Doktor – zwischen Beinbruch und Husten. Ein rätselhafter Leichenfund und ein angeschossener Scharfschütze sind auch dabei. Sallis beschreibt, wie dünn die Linie zwischen Tod und Leben, Verbrechen und Alltag ist. Akribisch erzählt er, wie das Dunkle hineinragt in den Kleinstadttrott – und wie es sein höchst menschlicher Antiheld abwettert.
Meike Winnemuth: Bin im Garten. „Die Stauden machen jetzt ihr Ding“: Allein für solche Sätze muss man die Autorin lieben. Und man ahnt, dass es in ihrem Garten wohl so eigenwillig sprießt wie die Einfälle in ihren Kolumnen. Ein Tagebuch durch das Gartenjahr, so schnoddrig selbstironisch wie lebensweise entspannt.
Von Ruth Bender