Wohnungslose Menschen können sich nach Informationen des Bremer Aktionsbündnisses „Menschenrecht auf Wohnen“ derzeit wieder kostenlos in Bremer Bussen und Straßenbahnen aufwärmen. Das Angebot gelte aber nur für Fahrten ohne ein Ziel, betonte Diakon Harald Schröder am Montagabend beim Plenum des Bündnisses im Konsul-Hackfeld-Haus. Schröder arbeitet als Streetworker in der Wohnungslosenhilfe des Bremer Vereins für Innere Mission.
Außerdem hat die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) schon vor einiger Zeit einen Bus auf die Bürgerweide unweit vom Nordausgang des Hauptbahnhofes aufgestellt. Er kann montags bis freitags in der Zeit zwischen 9 und 12 Uhr genutzt werden, um sich aufzuwärmen. 2012 hatte das Unternehmen erstmals wohnungslosen Frauen und Männern Busse und Bahnen zur kostenlosen Mitfahrt geöffnet.
Verzehrverbot in Fahrzeugen gilt trotzdem
Im Plenum des Aktionsbündnisses kamen auch die Regeln zur Sprache, die bei den Aufwärm-Fahrten zu berücksichtigen sind. So gelte gemäß den allgemeinen Beförderungsbedingungen ein Verzehrverbot in den Fahrzeugen. Außerdem sei zu beachten, dass an Endhaltestellen Busse und Bahnen verlassen werden müssten.
Nach Schätzungen der Inneren Mission gibt es in Bremen etwa 600 Menschen ohne eigene Wohnung. Sie kommen teils bei Freunden und Bekannten unter, teils übernachten sie in Notunterkünften. Manche leben auf der Straße und machen selbst bei Minustemperaturen „Platte“. Die Notunterkünfte und Winterlager seien derzeit in Bremen „ziemlich voll“, sagte Obdachlosen-Seelsorger Schröder.
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Von RND/epd