Infektionsgeschehen in Shisha-Bar bestätigt: Infektionshygienische „Katastrophe“

Zu dem Corona-Ausbruch nach Familienfeiern in Göttingen werden nach und nach weitere Details bekannt. Die Leiterin des Göttinger Krisenstabs, Petra Broistedt, bestätigte am Montag die Hinweise vom Vortag, dass sich eine Gruppe junger Männer nach Familienfeiern am vergangenen Wochenende in einer Shisha Bar getroffen habe. Dort sollen alle aus einer Pfeife geraucht haben. Die Nachforschungen der Behörden haben diesen Verstoß gegen geltende Vorgaben offenbart. Es sei auch genau diese Shisha Bar gewesen, die am Pfingstsonntag entgegen der Vorgaben des Landes Niedersachsen geöffnet hatte. Um welche Shisha Bar es sich handelt, wollte die Leiterin des Göttinger Krisenstabes aus Datenschutzgründen nicht mitteilen. Die Bar sei geschlossen worden. Das Verhalten der jungen Männer sei infektionshygienisch eine „Katastrophe“, so Broistedt weiter. Deshalb seien alle Beteiligten zum Test aufgefordert worden. Weitere Tests nach Corona-Ausbruch in Göttingen laufen: Der massenhafte Corona-Ausbruch war in Göttingen am vergangenen Freitag festgestellt worden. Nach Stand Montagabend haben sich 68 Personen mit dem Coronavirus infiziert, eine Person wird auf der Intensivstation des Uniklinikums Göttingen behandelt, sie muss beatmet werden. Die Zahlen könnten aber noch deutlich steigen, hatte Broistedt in den vergangenen Tagen erklärt, da weitere Tests laufen, beziehungsweise weitere Personen aufgefordert sind, sich testen zu lassen. Dutzende waren dieser Aufforderung bislang nicht nachgekommen. Allmählich ginge es aber voran mit den Testungen. Keine Infektion liege bei dem Mann vor, der am vergangenen Freitag unter Polizeibegleitung aus dem Iduna-Zentrum in eine kommunale Wohnung gebracht wurde, berichtet Broistedt. Der Mann, der mehrfach gegen Quarantäneauflagen verstoßen haben soll, sei nicht an dem Coronavirus erkrankt. Da seine 14-tägige Quarantäne-Zeit abgelaufen sei und er keine Symptome zeigte, konnte er die kommunale Wohnung, in der er von einem Sicherheitsdienst bewacht wurde, wieder verlassen. Dieses Vorgehen sei so üblich, erläutert Broistedt. Ein nochmaliger Test sei nicht erfolgt und nicht üblich. Amtshilfe der Polizei möglich: Und wenn die restlichen Personen nicht freiwillig erscheinen? „Im Zweifel werden wir polizeiliche Hilfe in Anspruch nehmen. Wir werden wirklich Druck ausüben“, versichert die leitende Verwaltungsmitarbeiterin gegenüber dem „Göttinger Tageblatt“. Allerdings wolle das Gesundheitsamt den Pfingstmontag noch abwarten, bevor Zwangsmaßnahmen veranlasst werden. Personen, die dann mit polizeilicher Begleitung zum Test gebracht werden, müssten zudem noch ein Bußgeld bezahlen. Im Corona-Bußgeldkatalog Niedersachsen wird das Ignorieren einer Aufforderung unter Punkt „fehlende Kontaktaufnahme mit der zuständigen Behörde“ geführt und kann mit einem Bußgeld zwischen 150 bis 2000 Euro geahndet werden. Lesen Sie auch: Trotz Corona-Ausbruch in Göttingen: Niedersachsen hält an Lockerungen fest Corona: Größerer Covid-19-Ausbruch in Göttingen Von Ulrich Meinhard

Corona in Shisha-Bar - Corona-Ausbruch in Göttingen: Krisenstab bestätigt Treffen in Shisha-Bar