Gifhorn: Elfjähriger stürzt in fünf Meter tiefen Schacht

Ein elfjähriger Junge ist am Mittwochnachmittag auf dem Gelände des ehemaligen Wasserwerks in Gifhorn in einen fünf Meter tiefen, leeren Wasserschacht gestürzt. Knapp eine Stunde benötigten die Einsatzkräfte von der Feuerwehr, um den Jungen daraus zu bergen. Er war ansprechbar, wie schwer die Verletzungen waren, ließ sich zunächst noch nicht einschätzen. Bruder benachrichtigt den Vater: Der Junge war mit seinem Bruder auf dem von zwei Seiten frei zugänglichen Gelände unterwegs, auf dem sich laut Schild am Hauptgebäude eine Autowerkstatt befindet. Etwas zwischen Gebüsch und Bäumen verborgen steht am Rand der Fläche auch ein kleines Häuschen, in dem sich der Schacht befindet. Wie die Polizei vor Ort mitteilte, seien die beiden Jungen in dieses Häuschen gegangen, um dort einen Gruselfilm für ihren Youtube-Kanal zu drehen. Dabei passierte der Unfall: Der Elfjährige stürzte ab. Sein Bruder benachrichtigte den Vater, der dann Polizei und Rettungsdienst alarmierte. Auch die Luftrettung war vor Ort, konnte aber wegen der Starkstromleitung unmittelbar über dem Gelände mit dem Helikopter nicht unmittelbar auf dem Gelände landen. Drei Feuerwehrleute sind zu dem Jungen hinab gestiegen: „Der Schacht ist ein ein mal ein Meter großes Loch“, erklärte Feuerwehr-Einsatzleiter Maik Schaffhauser die Situation vor Ort. „Wasser war nicht mehr darin, aber es war alles sehr glitschig.“ Um zu dem Jungen zu kommen, mussten die Einsatzkräfte von oben her Stück für Stück die Steckleiter montieren. „Drei Feuerwehrleute sind dann zu dem Jungen abgestiegen und haben sich um die Erstversorgung und Betreuung des Kindes gekümmert.“ Mit Hilfe der Schleifkorbtrage barg die Feuerwehr den Verletzten. Wie eine Polizeibeamtin vor Ort mitteilte, habe es an den Türen des Häuschens keine Einbruchsspuren gegeben. „Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die Türen unverschlossen waren.“ Wem das Gelände aktuell gehört beziehungsweise wer für die Sicherung des alten Wasserwerks zuständig ist, war nicht ohne weiteres herauszufinden, nur so viel: „Der Wasserverband hat damit nichts mehr zu tun“, so die Beamtin. An dem Häuschen ist ein völlig verwittertes Schild befestigt: „Unbefugten ist der Zutritt strengstens verboten“. Einsatzleiter lobt die Zusammenarbeit: Schaffhauser war mit 20 Einsatzkräften der Gifhorner Feuerwehr vor Ort und stellte abschließend fest: „Die Zusammenarbeit mit Polizei und Rettungsdienst hat hervorragend geklappt, wir wurden perfekt eingewiesen.“ Von Christina Rudert