Feuerwerk- und Böllerverbot in Niedersachsen zu Silvester

Manche hatten noch bis zuletzt gehofft: An Weihnachten und Silvester haben wir das Schlimmste überstanden. Doch spätestens seit Sonntag ist klar: Auch diese Feste werden in diesem Corona-Jahr anders aussehen. Ab Mittwoch gelten in Deutschland strengere Regeln, also schon vor Weihnachten. Insbesondere Silvester wird in Niedersachsen deutlich ruhiger ausfallen als sonst. Feuerwerk und Böller werden komplett verboten, wie aus der am Dienstag vorgelegten neuen Corona-Verordnung hervorgeht. In Niedersachsen gilt ein Verkaufsverbot für Pyrotechnik. Das Land untersagt zusätzlich ganz grundsätzlich jedes Abbrennen und Mitführen von Feuerwerkskörpern. „Wir wollen damit deutlich machen, dass man nichts abbrennen darf, was man etwa noch im Keller hat“, sagte Claudia Schröder vom Corona-Krisenstab der Landesregierung am Dienstag. Feuerwerksverbot: Kein Leuchten über Hannover: Bund und Länder hatten am Sonntag noch beschlossen, dass die Kommunen an „publikumsträchtigen Plätzen“ wie etwa dem Opernplatz in Hannover örtlich beschränkte Feuerwerksverbote erlassen können. Das Land geht weiter und untersagt Feuerwerke grundsätzlich. Durch das strikte Verbot sollen Menschen-Ansammlungen verhindert werden. Zu Silvester und Neujahr gilt in diesem Jahr in der Öffentlichkeit ein Ansammlungsverbot. Das heißt, über die gültigen Kontaktbeschränkungen auf fünf Personen aus zwei Hausständen hinaus, darf man sich selbst unter Wahrung des Abstandsgebots mit keiner weiteren Person draußen aufhalten. Feuerwerk: Pyrobranche fürchtet um Existenz: Der Pyrotechnik-Hersteller Comet sieht die ganze Feuerwerksbranche in Gefahr. „Dem gesamten Wirtschaftszweig droht nun die Insolvenz“, hatte das Unternehmen mit Sitz in Bremerhaven bereits am Sonntag mitgeteilt. „Die Branche braucht sofortige Hilfsgelder in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags, um dies zu verhindern.“ Auch für Johannes Sewening vom Feuerwerkspezialisten Rohr in der Wedemark ist das eine Riesenenttäuschung. Nach einem Jahr ohne Großfeuerwerke war „das Silvestergeschäft für uns der einzige Lichtblick“, sagte er. „Uns ist bewusst, dass das Feuerwerkshersteller in besonderer Weise trifft“, sagte die Sprecherin der niedersächsischen Landesregierung, Anke Pörksen, am Dienstag. „Das bedauert die Landesregierung auch. Wir gehen davon aus, dass das zumindest ansatzweise entschädigt wird.“ Von Karl Doeleke und Marco Seng