Im Prozess um die tödlichen Misshandlungen von Frauen in Höxter will die Angeklagte am Dienstag weitere Einzelheiten preisgeben. Das Landgericht Paderborn erhofft sich vor allem Erkenntnisse zu der Frau, die im August 2014 als erstes Opfer gestorben war. Die Leiche dieser Frau aus Uslar soll Angelika W. gemeinsam mit ihrem ebenfalls angeklagten Ex-Mann (46) in einer Kühltruhe gelagert, später zerstückelt und dann in einem Ofen verbrannt haben.
Über Jahre soll das mittlerweile getrennte Paar mehrere Frauen in sein Wohnhaus nach Ostwestfalen gelockt und dort brutal gequält haben. Zwei Frauen starben durch die Misshandlungen. Seit Oktober muss sich das Ex-Paar wegen zweifachen Mordes durch Unterlassen vor Gericht verantworten. Die 47-Jährige Angeklagte hatte bereits an den zurückliegenden beiden Prozesstagen umfangreich ausgesagt.
Dabei stand anfangs ihre eigene Leidensgeschichte im Vordergrund der Befragung. Sie gab an, selbst immer wieder von ihrem Ex-Mann geschlagen, getreten, verbrüht und brutal drangsaliert worden zu sein. Vor einer Woche hatte sie dann eine Liste der Grausamkeiten präsentiert. Dabei ging es um das Strafsystem, mit dem die Opfer mit mehr als 70 Strafmaßnahmen gefügig gemacht wurden. Der angeklagte Mann schweigt bislang.
lni