Wedtlenstedt: Vorbereitung für Schleusen-Ausbau beginnt Mitte Januar

Die Schleuse Wedtlenstedt im Stichkanal Salzgitter soll voraussichtlich ab kommendem Herbst ausgebaut werden. Ziel ist es, auch größeren Frachtschiffen den Verkehr auf der Wasserstraße zu ermöglichen. Rund 50 Millionen Euro soll der Ausbau kosten. Mitte Januar will das Wasserstraßen-Neubauamt Hannover mit den Vorbereitungen beginnen: Dann sollen auf der Westseite des Stichkanals Bäume gefällt werden. „Die Arbeiten werden teilweise von den Betriebswegen aus durchgeführt, dies kann zu tageweisen Sperrungen für Fußgänger und Radfahrer führen“, teilt Projektleiterin Jaqueline Ohlhof mit. „Die rechtliche Grundlage für den Ersatzneubau der Schleuse Wedtlenstedt wurde mit dem Planfeststellungsbeschluss vom 25. Mai 2020 geschaffen. Für die bauliche Umsetzung bereiten wir jetzt die Ausschreibungsunterlagen vor, um mit dem europaweiten Vergabeverfahren beginnen zu können“, erklärt Ohlhof. Nutzung für überlange Güterschiffe mit Tiefgang von 2,80 Metern: Der Schleusen-Ersatzneubau ist Teil des Stichkanal-Ausbaus. Vorgesehen ist, eine Anpassung an die Leistungsfähigkeit des Mittellandkanals zu erreichen. So soll Schubverbänden mit 185 Metern und übergroßen Güterschiffen mit 135 Metern Länge die Fahrt mit einem Tiefgang von 2,80 Metern bis zu den Häfen Beddingen und Salzgitter ermöglicht werden. In der Binnenschifffahrt wird der Tiefgang alternativ auch Abladetiefe genannt. Diese beschreibt den Abstand vom tiefsten Punkt eines Schiffes im Ruhezustand bis zur Wasseroberfläche. Der Stichkanal mit seinen Schleusen – neben Wedtlenstedt befindet sich eine weitere in Üfingen (Salzgitter) – wurde in den Jahren 1938 bis 1940 gebaut. Der Plan für Wedtlenstedt sieht vor, westlich der bestehenden Schleuse eine neue Kammer zu errichten. Nach der Fertigstellung soll die jetzt westliche Kammer verfüllt werden und nur das Portal erhalten bleiben. Die Ost-Kammer hingegen soll für die neue Schleusenkammer als sogenanntes Sparbecken, in dem sich dann aus ökonomischen Gründen Schleusenwasser für das neue große Becken befindet, bestehen bleiben. Schiffsverkehr könnte übergangsweise über Ostkammer abgewickelt werden: Die östliche Kammer der Schleuse Wedtlenstedt wurde bereits in den 1970er Jahren umgebaut. Falls die neue Kammer für Revisionsarbeiten gesperrt werden muss, könnte der Schiffsverkehr notfalls auch über die Ostkammer abgewickelt werden. Über diese könnte der Schleusenbetrieb auch während der Bauarbeiten der neuen Westkammer erfolgen. Zwei Jahre nach dem Wedtlenstedt-Projekt sollen dann auch die Arbeiten an der Schleuse Üfingen beginnen. Von Dennis Nobbe