Grünen-Ratsherr kritisiert Zustand der Straßen in Broistedter Baugebiet

Im Neubaugebiet „Broistedt Süd“ sind die Straßen noch nicht ausgebaut, nach bisheriger Planung soll dies erst im kommenden Oktober bis November geschehen. Das kritisiert Dr. Bernd Hauck (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Lengeder Gemeinderats und des Broistedter Ortsrats: „Es ist den Neubürgerinnen und Neubürgern nicht zuzumuten, ein weiteres Jahr lang nur über behelfsmäßige Baustraßen zu ihren Grundstücken zu gelangen. Bei Regenwetter kämpfen die Anwohner mit riesigen Pfützen, bei trockenem Wetter mit Staubwolken.“ Er fordert die Verwaltung auf, schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen. Die Begründung der Verwaltung für den verzögerten Straßenendausbau sei „undifferenziert und irreführend“, so Hauck: „Anhaltende Bautätigkeiten finden nur noch an zwei Mehrfamilienhäusern im östlichen Teil des Baugebiets statt. Im westlichen Teil, der nur aus Einfamilienhäusern besteht, sind alle Häuser schon seit dem Herbst fertig und bezogen worden.“ Der Ratsherr schlägt einen Zwei-Stufen-Plan für den Endausbau der Straßen vor: „Im Frühjahr sollten die Straßen im westlichen Teil fertiggestellt werden, in einem zweiten Bauabschnitt könnten dann die Straßen im Bereich der Mehrfamilienhäuser in Angriff genommen werden“, sagt er. Bis dahin seien auch die beiden letzten Gebäude fertiggestellt, so dass es nach Haucks Einschätzung keine Schwierigkeiten mit im Zuge des Straßenbaus eingeschränkten Zufahrtsmöglichkeiten geben dürfte. „Angespannte Finanzlage“ ist nicht Grund des späten Endausbaus: Doch so einfach sei die Sache nicht, erklärt Cord-Heinrich Helmke, zuständiger Fachbereichsleiter der Gemeinde Lengede. Entgegen der Aussage von Hauck sei längst nicht der Großteil der Häuser im Broistedter Neubaugebiet komplett fertig. „Es fehlen zum Beispiel noch Terrassen, Garagen, Carports und Pflasterungen“, sagt Helmke. Mit dem Endausbau der Straßen könne erst begonnen werden, wenn die Arbeiten der Anwohner an ihren Grundstücken abgeschlossen sind. Entgegen Haucks Vermutung liege der geplante Beginn des Ausbaus erst Ende des Jahres also nicht an der „angespannten Finanzlage“ der Gemeinde. Hauck kritisiert zubetonierte Parkflächen im Baugebiet: Weiterhin übt Hauck Kritik an der „fehlenden Umsetzung gängiger ökologischer Standards“, wie er es nennt. „In Zeiten des Klimawandels ist es für mich völlig unverständlich, dass die Gemeinde Lengede weiterhin riesige Parkplatzflächen aus Betonpflaster zulässt, wie sie in ,Broistedt Süd’ bei den Mehrfamilienhäusern entstanden sind“, so der Kommunalpolitiker. Der private Bauträger beim neuen Altenwohnheim „Am Naturbad“ dagegen mache vor, wie man Parkplätze errichtet, die ohne Bodenversiegelung auskommen: Dort parke man auf Rasenflächen statt auf Betonpflaster. „Warum schreibt die Gemeinde eine solche ökologische Bauweise nicht für alle Parkplätze bei neu errichteten Mehrfamilienhäusern vor?“, fragt Hauck. Weil die Gemeinde dies gar nicht könne, erklärt Helmke. Den Rahmen gebe in solchen Fällen die Bauverordnung des Landes Niedersachsen vor. Nur auf dieser Grundlage könne die Gemeinde in den Bebauungsplänen Vorgaben machen, welche Flächen versiegelt werden dürfen, die dafür nötige Überprüfung müsse der Landkreis Peine vornehmen. Von Dennis Nobbe