Denkmalstag: Heimatpfleger berichtet über „Wendezelle und das Wasser“

Wie ist es früher um die Wasserversorgung in Wendezelle bestellt gewesen? Rund 50 Interessierte wollten sich darüber informieren und waren kürzlich der Einladung der Traditionsgemeinschaft Wedezelle zum 39. Denkmalstag gefolgt. In diesem Rahmen berichtete Gemeindeheimatpfleger Rolf Ahlers, wie sich die Wasserversorgung der Ortschaft in den vergangenen Jahrhunderten entwickelt hat. Nach einem Treffen am alten Gerichtsplatz ging es in den Wendezeller Stuben mit dem Lichtbildervortrag „Wendezelle und das Wasser“ weiter. Ahlers erklärte, dass die Aue – heute ein Fluss ohne Quelle und ohne Mündung – wohl ausschlaggebend für die Ansiedlung in der wasserreichen Gegend gewesen sei. Erst um 1750 bekam die Aue ein eigentliches Flussbett und Brücken im Verlauf der Braunschweiger Straße und des Aueweges. Über die dortige Brücke verlief ein herzoglicher Weg vom Braunschweiger zum Sophientaler Schloss. Der um 1850 im Süden der Feldmark angelegte Aue-Oker-Kanal führte bereits zu einer Verbesserung der landwirtschaftlichen Verhältnisse und bewahrt die Ortslage seitdem vor Überschwemmungen, da Auewasser zur Oker hin abgeleitet wird. Als 1882 der Friedhof an der Bahnhofstraße angelegt wurde, erfolgte zunächst eine Erhöhung des Geländes, um trockene Beisetzungen zu ermöglichen. Die Anlegung der Braunschweiger Rieselfelder (1890) und der Bau des Mittellandkanals (um 1928) führten durch ihre wasserbauliche Wirkung zu positiven Einflüssen für die Landwirtschaft. Eine Verbesserung des Trinkwassers: „Die Anlegung der Trennkanalisation und der zentralen Trinkwasserversorgung im Jahr 1975 stieß anfangs auf einigen Widerwillen, denn es mussten Anliegerbeiträge bezahlt werden und auch fortlaufende Benutzungsgebühren wurden eingeführt“, so Ahlers. Beim Trinkwasser war aber die Verbesserung deutlich, denn das Brunnenwasser hatte 200 Milligramm Nitrat pro Liter – das Vierfache der heute erlaubten Menge. Für das Niederschlagswasser verläuft eine Wasserscheide durch den Ort. Der größere nordwestliche Teil wird in die Aue, der kleine südwestliche in den Aue-Oker-Kanal entwässert. Erst nordwestlich von Celle treffen sich die Wasserströme in der Aller. Ahlers betonte: „Alle, die von Wendezelle weg wollen, und alle, die nach Wendezelle kommen, müssen übers Wasser.“ Anhand einer Landkarte zeigte er die neun Übergangsstellen auf. Die Besucher spendeten dem Gemeindeheimatpfleger abschließend reichlich Applaus. Von der Redaktion

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