Vera und Gustav-Adolf Lütjering feiern Eiserne Hochzeit

Videotelefonate als Feierersatz: Vera und Gustav-Adolf Lütjering aus Münstedt haben jetzt ihren 65. Hochzeitstag begangen und feierten diesen wegen Corona etwas anders als ursprünglich gedacht. Statt einem rauschenden Fest zur Eisernen Hochzeit gab es Videotelefonate. Ein besonderes Geschenk hatte sich aber der Familienrat um die beiden Töchter Karin und Heike ausgedacht. Ihre 86-jährigen Eltern und Großeltern sollten in der Zeitung lesen, wie toll sie sind. „Die beiden sind wirklich ein Traumpaar“, schwärmt Heike Lütjering von ihren sehr rüstigen Eltern und erntet ein liebevolles Grummeln vom Papa. So seien die zwei Jubilare nicht nur ein in allen Lebenslagen eingespieltes Team, sondern haben auch einen sehr liebevollen Umgang miteinander und achten gegenseitig auf sich, berichtet sie. Gleichberechtigte Beziehung: Von Anfang führten Lütjerings eine sehr moderne und gleichberechtigte Beziehung, nicht unbedingt üblich für die Zeit ihrer Hochzeit. So arbeitete die Jubilarin nach der Geburt ihrer ersten Tochter weiter als Angestellte einer Arztpraxis. Die Kinderbetreuung wurde familiär geregelt. „Meine Mama unterstützte mit ihrem Gehalt die Fortbildung meines Papas, der zu diesem Zeitpunkt die Meisterschule besuchte“, erzählt die Tochter stolz „Als Malermeister machte sich Gustav-Adolf dann 1964 selbstständig. „Mein Mann war für alles handwerkliche zuständig und ich machte den ganzen Bürokram“, blickt Vera Lütjering zurück. Auch als die zweite Tochter geboren war, änderten die beiden nichts an ihrer Arbeitsteilung und arbeiteten 34 Jahre lang gemeinsam im Malerbetrieb. An den Wochenenden wurden die Hobbys gepflegt. Jeder nahm da beim anderen Anteil. Während er begeistert Brieftauben züchtete, galt die Liebe seiner Frau dem großen Garten. Mit Hingabe baute sie Obst und Gemüse an, pflegte ihre Blumen und verarbeitete natürlich die heimische Ernte. „Wir hatten immer selbst gemachten Saft, immer leckeres Kompott und natürlich alles an Gemüse, was der Garten so her gab“, erinnert sich die Tochter. „Inzwischen habe ich den Gemüsegarten abgeschafft“, erklärt Vera resolut. Jetzt erfreut sie sich an ihren Blumen, kann aber trotzdem nicht ohne eigene Ernte: Zum Hochzeitstag wurde die Familie mit selbstgezogenen Erdbeeren empfangen. „Ein kleines Beet mit Kartoffeln habe ich auch noch“, verrät die 86-Jährige verschmitzt. Paar war immer sehr aktiv: Ob die langjährige „Mittwochsgymnastik“, die die Jubilarin viele Jahre begeistert im Kreise ihrer Mitstreiterinnen absolvierte, oder die verschiedenen Wanderurlaube – das eiserne Hochzeitspaar war immer sehr aktiv. „Angefangen hat das Wandern im Zillertal“, erzählt Heike. „Später haben wir auch die deutschen Berge und Südtirol erkundet“, erinnern sich alle gern zurück. Dass nun ihre Eiserne Hochzeit wegen Corona nicht gefeiert werden konnte, stimmte das Hochzeitspaar etwas traurig, aber ein Risiko wollten die beiden nicht eingehen. So freuten sie sich, dass sie diesen besonderen Tag gemeinsam und gesund erleben konnten und blickten zusammen mit ihrer Familie ein bisschen verwundert zurück: Denn eigentlich hatte Gustav-Adolf doch gerade erst bei seinem Schwiegervater in Dungelbeck um die Hand seiner Vera angehalten. Dass das schon so lange her ist, können die beiden kaum glauben. Lesen Sie auch: Bei einer Spazierandacht dem Pfingstgedanken auf der Spur Wer baut denn hier überhaupt? „Ampelwald“ verwundert Autofahrer Von Grit Storz

Münstedt - Vera und Gustav-Adolf Lütjering feiern Eiserne Hochzeit