Oberg: Im Ortskern gibt es Wohnraum speziell für Senioren

Baugebiete entstehen in der Regel am Rand der Ortschaften. Doch gibt es manchmal auch in den Kernen der Dörfer ungenutzte Flächen. In Oberg ist das der Fall gewesen, hier gab es einst einen ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb, der seit Jahren leer stand. Heute stehen auf dieser Fläche Wohngebäude, die speziell für die Bedürfnisse älterer Menschen konzipiert sind. Angestoßen wurde das Projekt vom damaligen Ortsbürgermeister Jürgen Rissel und dem örtlichen Bauunternehmen Lütgering. Gekauft hat das Unternehmen die circa 5000 Quadratmeter große Fläche im Jahr 2012. „Von Anfang an war klar, dass dort eine Bebauung entstehen soll – nur welche genau, das stand noch nicht fest“, sagt Prokurist Philipp Lütgering. Den Bebauungsplan stellte schließlich die frühere Gemeinde Lahstedt auf. „Die Idee war, altersgerechten Wohnraum zu schaffen – über das Thema hatte ich auch schon in meiner Abschlussarbeit geschrieben“, so Lütgering. 15 Bungalows mit einer Größe von 75 Quadratmetern: 15 Bungalows mit einer Größe von je 75 Quadratmetern wurden im Kern von Oberg in vier Abschnitten gebaut. Die ersten Bewohner zogen bereits 2015 ein, endgültig abgeschlossen waren die Bauarbeiten dann 2018. Die Gebäude seien energetisch effizient und würden mit Erdwärme versorgt, was die Heizkosten niedrig halte, betont Lütgering. Lesen Sie auch: Senioren-Wohnungen in Groß Ilsede: Coronakrise verzögert Baufortschritt Bauarbeiten am Echternplatz beginnen „Die eingeschossigen Bungalows sind barrierefrei und so gestaltet, dass sie sich „harmonisch ins Ortsbild einfügen, was uns wichtig war“, so der Prokurist. „Sie sind speziell für ältere Leute, doch auch jüngere Menschen sind schon eingezogen. Die Nachfrage nach solchen Projekten ist auf jeden Fall da.“ Ältere hätten oft das Bedürfnis in ihrem Heimatort zu bleiben, was durch Wohnraum wie dem im Kern Obergs ermöglicht werde. Dort seien sogar alte Freundschaften wieder aufgelebt, da Bekannte aus früherer Zeit neue Nachbarn geworden sind. Innerörtliche Flächen sinnvoll nachnutzen: Zufrieden mit dem umgesetzten Plan ist auch Ortsbürgermeister Jonas Krüger: „Die Erschließungen von Neubaugebieten oder Baulücken sind natürlich wichtig, doch das gilt auch für die Umstrukturierung nicht genutzter innerörtlicher Flächen. Denn wenn im Ort Grundstücke leer stehen, ist das nicht Sinn der Sache, Wohnraum ist schließlich allgemein knapp.“ Leerstände gebe es in Oberg derzeit nur relativ wenige. Ein ähnliches Projekt wird zurzeit am Lindenplatz in Gadenstedt umgesetzt. Im Neubaugebiet von Oberg wurden ebenfalls bereits seniorengerechte Bungalows errichtet, und auch für das Neubaugebiet in Münstedt gibt es entsprechende Pläne. Von Dennis Nobbe