Ilsede: Acanthus-Hof eröffnet neue Tagesförderstätte in Groß Bülten

Die Tagesförderstätte vom Acanthus-Hof in Groß Bülten ist jetzt eröffnet worden: Alle Umbauarbeiten in der ehemaligen Direktoren-Villa, Gartenstraße 2, wurden abgeschlossen. Für 14 Menschen mit geistiger Behinderung gibt es nun ein ganztägiges Betreuungsangebot. Zum Hintergrund des Umbaus: Vergangenes Jahr wurde der Immobilienkauf abgeschlossen – daraufhin hat man kleinere Umbau- und Sanierungsarbeiten gemacht. „Nach einer Tagesförderstätte wurden wir von Eltern oder gesetzlichen Betreuern öfter gefragt“, erklärt Tristan Plew, Geschäftsführer des Acanthus-Hofes. Der Bedarf nach einer 24-Stunden-Betreuung sei groß. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir ein Objekt in der Gemeinde Ilsede gefunden haben“, sagt Plew. Es entspreche den Anforderungen. „Wir sehen unseren primären Wirkungsbereich in der Gemeinde Ilsede und wollen diesen weiterhin ausbauen“, betont der Geschäftsführer, der zum Kaufpreis nichts sagen wollte. Möglichst viele Angebote sollten für Menschen mit einem Handicap angeboten werden. Zudem würden durch die Betreuungsstätte weitere Arbeitsplätze geschaffen. Auch die Lage sei laut Plew günstig: „Supermärkte und Arztpraxen sind von dort aus gut erreichbar.“ Eröffnung durch Corona verzögert: Um einen Monat hat sich die Fertigstellung der Umbauarbeiten verzögert. „Das lag in erster Linie an den Zulieferern aus Italien, die durch den Corona-Lockdown leider nicht arbeiten durften“, schildert Plew. Auch in Peine sei es für Menschen mit Behinderung zum kurzzeitigen Stillstand gekommen. „Sie können seit dem 25. Mai wieder ihrer Arbeit nachgehen“, berichtet der Geschäftsführer. Besuchszeiten, Gruppenangebote und Veranstaltungen wie das beliebte Hoffest fielen aus. „Für die Bewohner ist die Situation sehr schwer zu begreifen“, erklärt Plew. Die Angehörige, aber auch die Mitarbeiter der Einrichtungen standen in dieser Zeit vor enormen Herausforderungen. „Umso erfreulicher ist es, dass wir trotz der Krise nun durchstarten können“, sagt Plew. Große Bewegungsfreiheit auf dem Außengelände: Auf dem 3650 Quadratmeter großen Gelände werden viele Außenaktivitäten angeboten, wie zum Beispiel Eurythmie, Psychomotorik, Yoga, Gymnastik, Basketball und Schaukeln. „Auch das Bewirtschaften eines Nutzgartens wird gemeinsam ausgeführt“, teilt Geschäftsführer Plew mit. Den Bewohnern werde auch die Versorgung und Begleitung von Nutztier wie Hühner und Gänse näher gebracht. Ebenfalls das Erleben der Sinne Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen auf der Streuobstwiese gehören zur Therapie. Tagesförderstättenleiter Till Kruse erklärt: „Bei gutem Wetter können hier die Fähigkeiten der einzelnen Bewohner gefördert werden.“ Er vermutet, dass die Angebote auf der Außenfläche besonders gut ankommen werde. Ganz besonders freut sich Tristen Plew darauf: „Wir erhalten das Nutzungsrecht zu den Reitstallungen mit Paddock, die an der Villa anliegen.“ Damit werde das Therapieangebot der Einrichtung abgerundet: Für die Reittherapie kann das 2100 große Areal genutzt werden. Weitere Ergänzung zum Wohnangebot: „Die Tagesförderstätte ist eine wunderbare Ergänzung zu unserem Wohnangebot in Klein Ilsede“, führt Plew aus, der sich bei allen Unterstützern – ehrenamtlich und finanziell – mitgeholfen haben. Auch in Klein Ilsede werde in den kommenden Jahren das Angebot vom Acanthus-Hof erweitert und ein weiteres Wohnhaus errichtet. Bewerbungen von potenziellen Mitarbeitern, die Lust haben die Tagesstruktur der Bewohner mitzugestalten, werden gerne entgegengenommen. Lesen Sie auch: Neues Acanthus-Projekt: Direktoren-Villa wird in Groß Bülten zu Tagesförderstätte Acanthhus-Hof Klein Ilsede: Acanthus-Hof soll eine Werkstatt bekommen Von Nathalie Diana

Behindertenbetreuung - Acanthus-Hof eröffnet neue Tagesförderstätte in Groß Bülten