Groß Ilseder berät Landkreis im Katastrophenfall

Bei Überschwemmungen, Bränden, aber auch im Rahmen der Corona-Pandemie kommen sie zum Einsatz: Die Reservisten der Bundeswehr. Einer von ihnen ist der Groß Ilseder Sebastian Müller-Daniel. Der 40-jährige Vater von drei Töchtern ist neu ernannter Leiter des Kreisverbindungskommandos Hildesheim und bildet damit die Schnittstelle zwischen zivilen und militärischen Einrichtungen im Katastrophenfall. Im „normalen“ Leben ist Sebastian Müller-Daniel, der seit 2013 mit seiner Familie in Groß Ilsede lebt, Jurist. Als Reservist ist der Oberstleutnant jedoch außerdem Mitglied des Katastrophenschutzstabes des Landkreises Hildesheim. Er berät im Katastrophenfall den Landrat über Unterstützungsmöglichkeiten der Bundeswehr. Lesen Sie auch: Förderverein der Reservisten auf Exkursion Feuerwehren: Der Weg zurück in die Normalität Warntag: Auch in Peine wird auf allen Kanälen Probealarm ausgelöst „Aktiviert werden wir bei Großschadenslagen, zum Beispiel einem Ausfall des Stromnetzes, bei Zugunglücken oder Überschwemmungen, wie etwa 2007 in Hildesheim“, erklärt Müller-Daniel. „Es muss schon einiges passieren, mit dem die zivilen Kräfte, wie Feuerwehr und THW, allein nicht fertig werden.“ Auch im Zuge der Corona-Pandemie seien Reservisten zum Einsatz gekommen, etwa beim Aufbau von Behelfskrankenhäusern. Hinter dem gelernten Panzeroffizier steht ein Team von zwölf Stabsoffizieren, Offizieren und Feldwebeln der Reserve, die nicht einen reibungslosen Informationsfluss zwischen Landkreis und Bundeswehr gewährleisten sollen, sondern auch die Einweisung von eingesetzten Bundeswehrkräften in einer Katastrophenlage vor Ort sicherstellen. Im Zuge der Corona-Pandemie sind mehrere Verbindungskommandos in Niedersachsen, die seit 2007 jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt zugeordnet sind, aktiviert worden. „Etwa in Wolfsburg, im Zusammenhang mit den Corona-Todesfällen in einem Pflegeheim“, schildert Müller-Daniel. Alle Angehörigen der Verbindungskommandos sind Reservisten, die einem Zivilberuf nachgehen, und ähnlich wie bei der Freiwilligen Feuerwehr nur für Übungen und Einsätze im Katastrophenfall zusammenkommen. „Für uns Reservisten ist das ein tolles Betätigungsfeld, in Katastrophensituationen zu helfen“, so der Groß Ilseder. Mit seiner Ernennung folgt er auf Oberstleutnant a. D. Thomas Müller, der altersbedingt zum 31. August aus dem Reservewehrdienstverhältnis ausgeschieden ist. Von Mirja Polreich