Groß Ilsede: Demonstration für Schulsozialarbeiter

Seit Wochen reißen die Schlagzeilen rund um das an der Hauptschule Groß Ilsede gedrehte uns im Internet veröffentlichte Video, das den baulichen Zustand des Gebäudes kritisiert, nicht ab. Zwischenzeitlich berichtete sogar das Fernsehen darüber. Nun trafen sich am Sonnabend rund 70 Teilnehmer auf dem Marktplatz zu einer Demonstration für den Verbleib des Schulsozialarbeiters Dirk Grune. Hier war der NDR mit einem Kamerateam vor Ort und filmte für die Regionalsendung „Hallo Niedersachsen“. Enttäuschung über die Landesschulbehörde: „Wir sind aufgebracht und enttäuscht über die Landesschulbehörde. Ich kenne Dirk seit neun Jahren. Seit 15 Jahren ist er an der Schule und der beste Sozialarbeiter, den man sich wünschen kann. Er ist das Herz unserer Schule“, bekräftigte Darren Niestrat, der die Demo mit organisiert hatte. Ortsbürgermeisterin Ilse Schulz schloss sich dieser Auffassung an und bekundete ihr Unverständnis darüber, wie mit jungen Menschen umgegangen wird, die sich demokratisch für ein Anliegen engagieren. „Ich bin stolz auf euch, darauf dass ihr euch einsetzt und Haltung zeigt. Ich kenne und schätze Dirk Grune und würde mich an eurer Stelle genauso für ihn einsetzen“, bekräftigte sie. Kritik: „Mediation war nicht neutral“: Den Verlauf seit dem Dreh des Videos durch Finn Weckbecker, der am Sonnabend auch vor Ort war, ließ Birgit Niestrat, zweite Vorsitzende des Schulelternrates noch einmal Revue passieren. Besonders kritisierte sie die Mediation durch einen Mitarbeiter der Landesschulbehörde Lüneburg, der offenbar nicht neutral gewesen sei. „Nach den Ferien hieß es dann plötzlich: Dirk muss gehen. Es wurde sogar das Schloss an seinem Büro ausgetauscht“, berichtete sie. Grune selbst war zwar nicht vor Ort, aber sein Sohn Bela, der mutig das Mikro ergriff und erklärte, dass er es nicht gut finde, wie mit seinem Vater umgegangen wurde. „Ich glaube, es geht gar nicht wirklich um das Video“, meinte er. Unverständnis für Reaktion der Schulleitung: Extra aus Wennigsen war Andy Ehrenstein zur Demo angereist. Er ist ehrenamtlicher Berufsberater für Haupt- und Realschüler und hat die Geschichte rund um das Video und den daraus erwachsenen Konflikt in den Medien verfolgt. „In dem Video wurde einfach nur sachlich auf die Mängel hingewiesen. Es ist doch toll, dass die Schüler sich engagieren und junge Menschen motiviert sind. Die Reaktion der Schulleitung darauf verstehe ich überhaupt nicht“, sagte er. Das ging wohl allen Anwesenden so, und es wurde sogar mehrfach die Forderung geäußert, die Schulleitung müsse gehen. Nach einer guten halben Stunde endete die friedliche Demonstration. Alle hoffen nun, dass in der Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Von Nicole Laskowski

Protest - Groß Ilsede: Demonstration für Schulsozialarbeiter