Elektrischer Antrieb ist bei diesen Ilseder Radler-Oldies noch verpönt

Klönen und dabei noch etwas für die Gesundheit tun – ein perfekter Mix: Seit zehn Jahren strampeln die „Ilseder Fahrradoldies“ an jedem Dienstag, der wenigstens acht Grad aufs Thermometer bringt mindestens 60 Kilometer in der Region. Im Jubiläumsjahr glückte das der Truppe um die Gründungsmitglieder Hans Gottschalk und Manfred Buss besonders gut: 1950 Kilometer standen für die Rad-Oldies mit einem Durchschnittsalter von 71 auf dem Tacho. „Das Ergebnis liegt über dem Schnitt“, stellte Hans-Joachim Lampe erfreut fest. 17000 Kilometer kamen in all den Jahren zusammen: Lampe zählt sich zusammen mit Manfred Pannke und Klaus Knicker launig zu den „Nachwuchsfahrern“ der Gruppe, Wilfried Suessmilch macht die Rad-Truppe komplett. An 34 Dienstagen trafen sich die Freunde aus der Gemeinde Ilsede in diesem Jahr, um sich sportlich die nähere Umgebung zu erradeln. „Der Diätgedanke steckt da nicht hinter, wir fahren nicht hechelnderweise nebeneinander her, aber Ausdauer und Kondition wollen wir schon verbessern. Einige spielen noch Tennis, dafür ist das ja auch nicht schlecht“, merkt Lampe an. In der Regel suchen sich die Radler-Oldies ein Ziel in circa 30 Kilometern Entfernung aus, manchmal fahren sie aber einfach nur drauflos. Mindestens 60 Kilometer sollen es pro Tour aber schon sein. Noch zuverlässiger als manch Tacho ist dabei Manfred Buss. Er führt akribisch Statistik. „Demzufolge kamen im Lauf der zehn Jahre bei 312 Touren nahezu 17 000 Kilometer zusammen“, berichtet Lampe. Auf ihren Sport mussten sie auch in der Corona-Krise nicht verzichten. „Wir aerosolten selbstverständlich unter Einbehalt der coronabedingten Vorgaben an der frischen Luft so vor uns hin“, betonte Lampe. Sie kennen die besten Bäckereien: Nach all den Jahren könne die Truppe durchaus von sich behaupten, dass ihr kaum ein Radweg, keine alte Landstraße und kein Feldweg, ob gut oder schlecht befahrbar, fremd sei, der zwischen Bad Salzdetfurth, Hildesheim, Hannover, Burgdorf, Lehrte, Gifhorn, Braunschweig, Wolfenbüttel und Salzgitter-Lebenstedt liegt. Davon profitiert übrigens nicht nur die Kondition, sondern auch die Kenntnis, wo es in der Region gute Bäckereien gibt. „Dort nehmen wir unseren Pausensnack inclusive eines Heißgetränkes zu uns“, berichtet Lampe. Lesen Sie auch Adenstedt: Eine Tote bei Wohnhausbrand Für Pfleger und Retter in Peine: Rausch spendet 6000 Tafeln Schokolade Peiner Seniorenheim-Leiterin: Alle Pflegekräfte sollten mehr verdienen Daraus zu schließen, dass es sich bei den Touren um Kaffeefahrten handelt, sei aber falsch. Denn: „Wir bewegen uns ausschließlich mit reiner Beinkraft fort. Alles ohne E-Bikes oder Pedelecs. Noch sind sie bei uns verpönt“, betont Lampe, der sich freut, dass es bei all den Fahrten noch keine ernsthaften Verletzungen gegeben hat. Und falls doch mal ein Bordstein oder ein Pfahl im Weg war, ging es gleich weiter. „Dann gilt: Mund abputzen und weitermachen.“ Von Christian Meyer