Adenstedt: Vier Extrem-Wanderer schaffen 100 Kilometer in unter 24 Stunden

Eine ganz besondere – und besonders anstrengende – Aktion für den guten Zweck haben Matthias Laue und Thomas Richter aus Adenstedt auf die Beine gestellt: Sie organisierten eine 100 Kilometer lange Wanderung durch und rund um ihren Heimatort. Nur 24 Stunden hatten die Teilnehmer für die Strecke Zeit, 30 Extrem-Wanderer gingen nacheinander an den Start. Nicht alle hielten bis zum Ende durch, doch wer es schaffte, war nicht nur entkräftet, sondern auch glücklich. Das freiwillige Startgeld soll nun dem Ferienprogramm der Gemeinde Ilsede zugute kommen. Die Vorarbeit hat sozusagen der Adenstedter Thomas Richter geleistet: Er marschierte im April im Rahmen der Aktion „Wir wandern trotzdem“ 100 Kilometer durch seinen eigenen Garten. Aufgerufen hatte dazu der Veranstalter „Mammutmarsch“. Da während der Coronakrise keine gemeinsame Wanderung stattfinden konnte, lief jeder Teilnehmer für sich daheim. „Darüber habe ich in der PAZ gelesen, so entstand die Idee für unsere Veranstaltung im ganzen Ort“, sagt Matthias Laue. Er kümmerte sich schließlich um die Organisation, während Richter die Strecke akribisch plante. Marsch in Zweier- und Dreiergruppen: Die unterschiedlich langen Runden führten durch Adenstedt sowie die umliegenden Wälder und die Feldmark. Wer wollte, konnte sich auch für die „kleine“, 50 Kilometer lange Strecke anmelden – diese musste dann aber auch in der Hälfte der Zeit, also zwölf Stunden, absolviert werden. Der Startschuss fiel am Freitagabend am Feuerwehr-Gerätehaus durch Ortsbürgermeister Karsten Könnecker. Wegen der aktuellen Corona-Regelungen machten sich die Teilnehmer nacheinander in Zweier- oder Dreiergruppen auf den Weg. Fast alle kamen aus Adenstedt. Verpflegungsstationen oder Sanitäranlagen durften nicht aufgebaut werden, die Teilnehmer kehrten für kurze Pausen in ihr jeweiliges Zuhause zurück. „Zwei Solschener waren auch dabei, sie haben das Haus ihrer Großeltern als Anlaufstation benutzt“, erklärt Laue. Das Wetter wollte in der Nacht und am Samstag nicht so recht mitspielen: „Es gab viel Wind und etliche stärkere Regenschauer, das war schon grenzwertig“, schildert Laue, der zusammen mit Richter die 50 Kilometer marschierte. Dennoch schafften am Ende 18 Teilnehmer die 50 Kilometer, vier sogar die 100 – und das in rekordverdächtigen Zeiten: Dirk Wedler überquerte nach 18 Stunden und 26 Minuten die Ziellinie, gefolgt von Lars Gappenberger mit einer Zeit von 19 Stunden und 57 Minuten. Schließlich schafften noch Henrick Schoke und Benny Richter die 100 Kilometer. Sie marschierten gemeinsam und hatten am Ende 21 Stunden und 37 Minuten auf der Stoppuhr. Die übrigen acht Extrem-Wanderer legten zwischen 25 und 45 Kilometer zurück. 1100 Euro für das Ferienprogramm: Alle Teilnehmer zahlten ein freiwilliges Startgeld, 625 Euro kamen so zusammen. Außerdem beteiligten sich örtliche Privatpersonen und Firmen mit weiteren Spenden, die größte kam mit 250 Euro von der Sparkasse. Insgesamt wurden 1100 Euro gesammelt, die demnächst dem Ilseder Ferienprogramm übergeben werden sollen. „Der Zuspruch der Teilnehmer war groß, eine Wiederholung ist also nicht ausgeschlossen“, freut sich Laue. Lesen Sie auch: Adenstedt: Thomas Richter marschiert 100 Kilometer gegen Corona Wandern im Harz: Wege-Netz in Niedersachsen verkleinert und optimiert Von Dennis Nobbe

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