Adenstedt: Eine Tote bei Wohnhausbrand

Bei einem Wohnhausbrand in Adenstedt ist in der Nacht zu Mittwoch eine 75-jährige Frau ums Leben gekommen. Kurz nach Mitternacht waren die Feuerwehren aus der Gemeinde Ilsede alarmiert worden. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand der Eingangsbereich des Gebäudes an der Großen Straße in Flammen. Alarmiert wurden zunächst die Feuerwehren Adenstedt und Bülten zu einem Brand an einem Gebäude, bei dem Menschenleben in Gefahr sind. „Ein Kamerad der Feuerwehr Adenstedt wohnt in unmittelbarer Nähe und hat schon auf dem Weg zum Feuerwehrhaus gesehen, dass es sich um ein größeres Feuer handelt. Er hat dann sofort über Funk die Leitstelle informiert und nachalarmieren lassen“, sagt Ilsedes Gemeindebrandmeister Carsten Schmidt, der die Einsatzleitung übernommen hatte. Feuerwehr hat das Gebäude nach vermisster Frau abgesucht: Schnell sei klar gewesen, dass eine Person vermisst wurde. „Wir haben das komplett verqualmte Gebäude sofort mit zwei Atemschutz-Trupps durchsucht. Leider konnten die Kameraden die ältere Dame jedoch nur noch leblos auffinden“, berichtet Schmidt. Zischendecken aus Eichenbalken, Lehm und Stroh: Bei dem Gebäude handelt es sich um ein altes Fachwerkgebäude mit Zwischendecken aus Eichenbalken, Lehm und Stroh. Das Feuer habe zwar unter Kontrolle gebracht werden können, aber es hätten sich – wie bei solchen Häusern nicht ungewöhnlich – immer wieder Glutnester gebildet. „Deshalb mussten wir mehrmals nachlöschen. Schließlich konnten wir mithilfe einer Wärmebildkamera sicherstellen, dass das Feuer komplett gelöscht war“, erklärt der Gemeindebrandmeister. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die Morgenstunden hin. Insgesamt hat der Einsatz rund drei Stunden gedauert. Trotz aller Eile kommen die Helfer leider manchmal auch zu spät, so wie es hier der Fall war. „Das kann auch hartgesottene Feuerwehrleute belasten. Wir bekommen bei Bedarf aber Hilfe, zum Beispiel von der Notfallseelsorge“, macht Schmidt deutlich. Besonders belastend könne es sein, wenn ein Opfer persönlich bekannt ist. In diesem Fall waren keine Adenstedter Feuerwehrleute für die Personensuche eingesetzt, sondern Kameraden von der Bültener Wehr. Brandursache und Schadenshöhe stehen noch nicht fest: Wie der Brand entstanden ist, ist noch unklar. Es entstand aber ein erheblicher Sachschaden, die genaue Schadenshöhe kann aber noch nicht beziffert werden. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Auch wird geprüft, ob das Haus möglicherweise einsturzgefährdet ist. „Weitere Angaben können zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gemacht werden“, sagt Polizeisprecher Matthias Pintak. Nach Angaben der Polizei hat eine Hinweisgeberin die Rettungskräfte alarmiert. Lesen Sie auch Peiner Behindertenbus-Fahrerin: Kollegen sind geschockt Peine-Ticker: Aktuelle Corona-News und Nachrichten aus der Stadt - 23.12.20 Peine: Sieben-Tagesinzidenz steigt auf 89 Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Adenstedt, Bülten, Solschen, Oberg, Gadenstedt, die örtliche Einsatzleitung und die Drehleitergruppe aus Peine sowie mehrere Rettungswagen mit insgesamt rund 100 Personen, außerdem Kräfte der Polizei. Ebenfalls alarmiert worden war der Einsatzleitwagen des Landkreises Peine, der aber nicht mehr zum Einsatz kam. Von Kerstin Wosnitza und Michael Lieb