Veranstaltungen abgesagt: Schwere Zeiten für den Kunsthof Mehrum

Der Kunsthof Mehrum leidet unter den Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie: Schon die für Ostern geplante Veranstaltung durfte nicht stattfinden. Nun darf die Kultureinrichtung auch Pfingsten nicht wie eigentlich vorgesehen öffnen. Den kleinen Verein, der die Events organisiert und durchführt, trifft das hart. „Wir waren lange Zeit optimistisch, die Ausstellung und das Konzert am Pfingstwochenende durchführen zu können. Nachdem Restaurants und Museen wieder öffnen dürfen, haben wir gehofft, dass dies auch für kleine Kulturbetriebe wie den Kunsthof möglich ist, zumal das Grundstück weitläufig ist und viel Platz im Freien bietet“, sagt Pieper Schiefer, der Vorsitzende des Vereins Kunsthof Mehrum, der 2017 gegründet wurde und als gemeinnützig anerkannt ist. Er ist enttäuscht über das andauernde Verbot solcher Veranstaltungen, das er im Vergleich zu einigen Lockerungen als ungerecht empfindet. Förderprogramm greift nicht: Laut Pieper haben es Kulturvereine derzeit schwer: „Wir haben keine Einnahmen, aber die Fixkosten wie Mieten müssen weiter bezahlt werden.“ Inzwischen gibt es ein Förderprogramm zur Unterstützung. „Leider greift es aber für den Kunsthof nicht. Es können nur Mittel für ,unabdingbare Kosten’ beantragt werden. Dazu gehört sicher nicht die Absage einer Kulturveranstaltung“, sagt Schiefer. Ein weiteres Förderkriterium sei, dass der Verein kurz vor der Pleite stehen müsse. „Wirtschaftlich gut geführte Vereine wie unserer haben das Nachsehen“, kritisiert Schiefer. Zudem müsse eine Summe von mindestens 1500 Euro beantragt und der entsprechende Bedarf nachgewiesen werden, unabhängig von der Größe des Vereins. „Uns würden 1000 Euro genügen, um wirtschaftlichen Schaden von unserem kleinen Verein abzuwenden“, rechnet Schiefer vor. Dass diese Summe so gering sei, liege auch daran, dass der Landkreis Peine und die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz ihre Förderungen für die beiden ausgefallen Veranstaltungen glücklicherweise nicht zurückfordern. Schon für Vorbereitung entstehen Kosten: „Eine weitere Absage würde den Kunsthof wahrscheinlich nicht ruinieren, aber schwer treffen“, macht der Vorsitzende deutlich, der hofft, dass zumindest die Juli-Veranstaltung möglich sein wird. Schon für die Vorbereitung würden Kosten von rund 2000 Euro entstehen, unter anderem für die Werbung. Dieses Geld falle auch bei einer Absage an. Weitere 2000 Euro entstünden dann durch Fahrtkosten für die Künstler, die Miete von Toiletten und andere Dinge im Zusammenhang mit der Durchführung. Neben der offiziellen Förderung würden sich Veranstaltungen zu einem großen Teil durch Spenden der jeweils rund 800 bis 1000 Gäste finanzieren. Pieper weiter: „Diese fallen nun weg. Die Beiträge der derzeit 33 Mitglieder können das nicht kompensieren.“ Aktuelle Informationen rund um den Kunsthof Mehrum gibt es auf der Homepage unter www.kunsthof-mehrum.de. Spenden sind auf das Konto DE 88 2595 0130 0056 0545 34 bei der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine möglich. Lesen Sie auch: Weitere Lockerung der Corona-Beschränkungen Kunsthof Mehrum hat einen neuen Förderer Die Furcht vor einer Corona-Epidemie hat auch im Kreis Peine Auswirkungen: Coronavirus: Der aktuelle Stand für Peine und Niedersachsen in Zahlen Angst vor Coronavirus: Diese Veranstaltungen in und um Peine fallen aus Coronavirus-Verdacht in Peine: Wer ist zuständig? Corona-Testzentrum im ehemaligen Werksgasthaus in Peine eingerichtet Peiner Klinikum verhängt Besuchsverbot Von Kerstin Wosnitza

Corona - Pfingstveranstaltung abgesagt: Schwere Zeiten für den Kunsthof Mehrum