Einen Feuerwehr-Großeinsatz gab es am Dienstag in den späten Nachmittagstunden in der Gemeinde Hohenhameln. Grund war ein im Mittellandkanal schwimmendes Reh.
„Um 17.30 Uhr ertönten nahezu in der gesamten Gemeinde die Sirenen und Funkmeldeempfänger“, berichtet der stellvertretende Pressewart der Hohenhamelner Feuerwehren, Tobias Paschwitz. Die Einsatzstichworte lauteten „Reh im Mittellandkanal“.
Alarmierungsumfang ist festgelegt
Der Grund, warum so umfassend alarmiert wurde, ist einfach: „Es wird von der Ausrücke-Ordnung her kein Unterschied gemacht, ob eine Person oder ein Tier zu ertrinken droht“, erklärt Einsatzleiterin Jessika Lahn. So kam es, dass Kameraden aus Soßmar, Equord, Ohlum, Mehrum, Hohenhameln und zudem die Örtliche Einsatzstellen-Leitung am Mittellandkanal auf Höhe des Gewerbegebiets Ackerköpfe zusammentrafen.
Der Eigentümer eines dort vor Anker liegenden Binnenschiffes hatte das hilflose Tier im Kanalbecken entdeckt und den Notruf gewählt. Laut Paschwitz beteiligte er sich im weiteren Verlauf auch an der Suche.
Koordinierte Such- und Rettungsaktion
Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte an der Einsatzstelle sei sofort eine koordinierte Such- und Rettungsaktion in die Wege geleitet worden. Mehrere Feuerwehrfahrzeuge fuhren am Kanal entlang Richtung Peine beziehungsweise Mehrum, zudem suchten Kameraden zu Fuß in direkter Umgebung nach dem Tier.
Der Schiffeigentümer, der den Notruf abgesetzt hatte, unterstützte die Suche mit seinem Beiboot. Jedoch blieb die Aktion letztlich ohne vorzeigbaren Erfolg. Das Tier blieb verschwunden. „Es ist nicht auszuschließen, dass es das Reh aus eigener Kraft zurück ans Ufer geschafft hat, denn entlang des Kanals werden die Spundwände immer wieder durch zahlreiche Wildausstiege unterbrochen“, sagt Lahn. Gegen 18.30 Uhr wurde die Suche eingestellt.
Von Kerstin Wosnitza