Pfannteichbad Hohenhameln: Niedriger Wasserstand schlägt hohe Wellen

Die extreme Trockenheit der vergangenen beiden Sommer hat sich auch beim Pfannteich in Hohenhameln, dem Herzstück des gleichnamigen Naturbades, bemerkbar gemacht: Immer wieder kam seitens der Bürger Kritik am niedrigen Wasserstand und die Aufforderung an die Gemeinde, Abhilfe zu schaffen. Genau davor warnt nun aber die Bürgerinitiative für Umweltschutz Hohenhameln (BI). Doch es gibt auch gute Nachrichten: Im Februar soll ein Förderverein für das Bad gegründet werden. „Nachdem im trockenen, heißen Sommer der Wasserstand im Pfannteichbad in Hohenhameln erneut deutlich sank, will die Gemeinde nun prüfen lassen, ob Wasser aus verschiedenen Brunnen entnommen werden kann, um das Bad dauerhaft aufzufüllen“, heißt es in einer Pressemitteilung, die die stellvertretende Vorsitzende der BI, Marianne Kauers-Theunert, verschickt hat. Von dieser Idee rät die BI dringend ab: „Durch den ausgebliebenen Regen ist der Grundwasserspiegel – nicht nur in Hohenhameln – stark gesunken. Selbst tiefe Brunnen führen teilweise kein Wasser mehr.“ Es gebe bereits Risse im Mauerwerk von Gebäuden, die aufwendig saniert werden müssen. „Einfaches Auffüllen nicht sinnvoll“: „Ein einfaches Auffüllen des gesamten großen Naturfreibades ist weder sinnvoll, noch wäre es angesichts des Klimawandels nachhaltig“, betonen die Umweltschützer, die befürchten, dass eine solche Maßnahme künftig möglicherweise in jedem Sommer anstehen könnte und den Grundwasserspiegel noch weiter absinken lassen würde. Es sei auch zu befürchten, dass die Grundwasserneubildung beeinträchtigt sein könnte und auf die Gemeinde hohe Schadenersatzforderungen zukommen könnten. Mehr zum Thema lesen Sie hier: Oktober 2019: Clauener sammelt 458 Unterschriften für das Pfannteichbad August 2019: Niedriger Wasserstand: Clauener ruft zum Handeln auf Juli 2016: Niedriger Wasserstand im Pfannteichbad Aber die Umweltschützer haben auch einen Vorschlag: „Andere Gemeinden beteiligen die Bevölkerung in Form von Bürgerforen an der Suche nach sinnvollen Lösungen bei wichtigen dörflichen Angelegenheiten. In Hohenhameln könnte bei einem solchen Forum gemeinsam nach sinnvollen Lösungen gesucht werden“, so die Idee der BI. Die hofft, dass so nachhaltige und akzeptierte Lösungen für den Erhalt des Pfannteichs, aber auch anderer allmählich trocken fallender Gewässer in der Gemeinde Hohenhameln erarbeitet werden können. Brunnen enthalten kein Grundwasser: Bezüglich der Grundwasser-Problematik korrigiert Frank Meißner, Allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters: „Die Brunnen, die wir für das Befüllen des Pfannteichs in Betracht ziehen, enthalten kein Grundwasser, sondern Wasser aus den oberen Erdschichten.“ Alle Brunnen befänden sich in der näheren Umgebung des Freibads und seien in Privatbesitz. Derzeit sei die Gemeinde in Gesprächen mit den Besitzern über eine mögliche Wasserversorgung des Pfannteichs. Sollte es mit der geplanten Brunnen-Lösung nicht klappen, so sei als Notlösung angedacht, den Wasserstand mit einer einmaligen Auffüllung durch Leitungswasser anzuheben. „Im Sozialausschuss im März soll Näheres bekannt gegeben werden“, so Meißner. Förderverein will Gemeinde und Pächter unterstützen: Im vergangenen Jahr hat der Clauener Torsten Ruhland eine Unterschriften-Aktion durchgeführt. Von Juli bis Oktober haben 458 Bürger die Forderung unterstützt, eine Lösung für das Wasserstands-Problem des Pfannteichs zu suchen. Ein großer Schritt in diese Richtung soll jetzt die Gründung eines gemeinnützigen Fördervereins sein: Diese soll am Freitag, 21. Februar, ab 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Hohenhameln stattfinden. Alle Bürger sind eingeladen, daran teilzunehmen und vielleicht auch Mitglied zu werden. Mit ehrenamtlichen Kräften sollen die Gemeinde als Eigentümer des Bads sowie das Pächter-Ehepaar unterstützt werden. Ziel des Vereins ist es, dass eine nachhaltige Wasserversorgung aufgebaut und das Freibad erhalten wird. Hierfür will der Verein werben und Geld sowie Sachmittel beschaffen. Die letzten beiden heißen und trockenen Sommer haben dem Pfannteichbad arg zugesetzt: Der Wasserstand war in der Zeit um 80 Zentimeter gesunken. Der Nichtschwimmer-Bereich sei nicht mehr als eine große Pfütze, kritisierte Torsten Ruhland, der 2019 die Unterschriften-Aktion für das Pfannteichbad ins Leben gerufen hatte. Die Wasserrutsche führte ins Trockene und musste gesperrt werden, ebenso wie auch der Sprungturm. Da der Pfannteich keinen natürlichen Zulauf hat, ist es schwer, Abhilfe zu schaffen. Erst im vergangenen Dezember stand das Thema auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Die Problematik um den niedrigen Wasserstand in dem Naturbad ist nicht ganz neu: Schon 2016 gab es nach zwei sehr trockenen Wintern ähnliche Probleme. Damals hatte die Gemeinde einen Gutachter beauftragt. Im April 2017 wurden dann aus einem Hydranten rund 4000 Kubikmeter Wasser zugeleitet, dadurch stieg der Wasserstand um 40 Zentimeter. Damit konnte zumindest der Drei-Meter-Turm genutzt werden. Sprünge aus fünf Metern Höhe waren aber aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Von Kerstin Wosnitza und Dennis Nobbe

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