Equord: Kirchengemeinde bietet digitale Predigt

Jetzt dürfen zwar unter Auflagen wieder Gottesdienste stattfinden, doch die Corona-Einschränkungen stellen manche Gemeinden vor neue Herausforderungen: Was zum Beispiel kann man tun, wenn die Kirche so klein ist, dass sie nach den Anordnungen nicht mehr als fünf Personen gleichzeitig aufnehmen darf? Not macht erfinderisch, und so haben sich die Verantwortlichen in Equord etwas einfallen lassen und nutzt derzeit jeden Sonntag die Möglichkeiten der digitalen Technik aus. Mit Bluetooth zu den Lautsprechern: „Unsere Pastorin Ronja Hallemann spricht die Sonntagspredigt in ihr Handy und schickt mir die Aufnahme per Whatsapp zu. Ich spiele sie auf mein Tablet und verbinde es über Bluetooth mit den Lautsprechern in der Kirche. Die Besucher haben dann die Möglichkeit, nacheinander die Predigt zu hören. Den Ton starte ich immer wieder, sobald die Plätze belegt sind“, erklärt Kirchenvorsteherin Heidrun Hahn. Los geht es jeweils sonntags um 10 Uhr. Auch das Drumherum ist organisiert: Auch das „Drumherum“ ist gut organisiert: So sind Ein- und Ausgang gekennzeichnet, am Eingang der Kirche steht Desinfektionsmittel bereit. Alle Plätze, die genutzt werden dürfen, sind durch das Heft mit dem Text zum Sonntag gekennzeichnet, das im Anschluss mitgenommen werden muss. „Ich finde die Idee sehr gut. So kann man am Sonntag mal innehalten, zur Ruhe kommen und nachdenken und hat einen Moment für sich. Das empfinde ich als befreiend“, sagt Alica Freund. Die Zwölfjährige aus Mehrum ist Konfirmandin und war schon öfter zur offenen Kirche im „Kleinen Petersdom“, wie die Markuskirche in Equord wegen ihrer Architektur oft genannt wird. Doch sie freue sich auch schon sehr auf die Zeit, wenn wieder normale Gottesdienste stattfinden dürfen und auch der Konfirmandenunterricht wieder wie gewohnt durchgeführt werden kann. Gesang ist auch weiterhin nicht möglich: Auf Gesang in der Kirche muss leider auch weiterhin verzichtet werden. Ganz auf Musik verzichten müssen die Besucher aber nicht: Am Ende der Predigt erklingt immer der bekannte irische Reisesegen „Möge die Straße“ aus den Lautsprechern. Und häufiger gibt es auch Orgelmusik zu hören, denn der frühere Organist Karl-Friedrich Albes lässt es sich auch im Alter von 91 Jahren nicht nehmen, seine Orgel zu spielen, wenn es die Zeit erlaubt. Von Kerstin Wosnitza