Afrikanische Schweinepest: Peiner Jäger für den Ernstfall gewappnet

Für viele Experten war es nur eine Frage der Zeit, bis die Afrikanische Schweinepest in Deutschland ankommt – und damit vielleicht auch irgendwann im Landkreis Peine. Der Nachweis der Schweinepest bedeutet für viele Mastbetriebe eine doppelte Gefahr: für das Leben ihrer Tiere und den Export von Fleisch in andere Länder. Im Peiner Land gibt es wie überall Krisenpläne für ein Ausbruchszenario, der Ernstfall wurde durchgespielt und Maßnahmen zu Bekämpfung und Prophylaxe wurden bereits intensiv bearbeitet. Dazu gehört die Einbindung der Jäger im Kreis Peine. „Auch bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im Landkreis Peine ist die Jägerschaft gemeinsam mit dem Veterinäramt und dem Ordnungsamt durch ein Krisenmanagement gut vorbereitet. Dann gilt, das Ausmaß festzustellen und einzugrenzen, damit die Seuche auf ein möglichst kleines Gebiet begrenzt bleibt“, sagt Kreisjägermeister Hans Werner Hauer auf PAZ-Anfrage. Steigende Abschusszahlen im Landkreis Peine: Im Rahmen der Prävention habe besonders die Reduktion der Schwarzwildbestände eine große Bedeutung, um die Infektionskette zu unterbrechen. Und die Vorgehensweise zeigt bereits Wirkung: „Ich glaube, dass der Gesamtbestand beim Schwarzwild durch die intensive Bejagung der letzten Jahre leicht rückläufig ist“, vermutet Hauer. Seine Annahme bekräftigt er mit den ansteigenden Abschusszahlen bei Wildschweinen im Landkreis Peine in den letzten Jahren. Im Jagdjahr 2017/18 wurden in den Revieren des Landkreises 432 Wildschweine erlegt, im abgelaufenen Jagdjahr 2019/2020 waren es 598. „Die Zahlen zeigen, dass die Revierinhaber ihre Arbeit gemacht haben“, sagt Hauer. Erstmalig wurden in Niedersachsen 2019/2020 mehr als 70 000 Wildschweine erlegt. Seuche soll durch Jagd eingedämmt werden: Es sei zu befürchten, so der Kreisjägermeister, dass die Schweinepest keine vorübergehende Erkrankung des Schwarzwildbestandes bedeute. Daher befürwortet er es, dass die jagdlichen Bestimmungen für eine wirkungsvolle Prävention und eine effektive Seuchenbekämpfung angepasst wurden und nennt Hintergründe: „Unser jagdliches Ziel kann nur sein, einen Seuchenzug durch eine gezielte und intensive Bejagung der Sauen zu verzögern oder ihm bestmöglich vorzubeugen. Hierzu kann von uns das gesamte Spektrum der gesetzlich zulässigen Bejagung genutzt werden.“ Neben Ansitz und Pirsch seien revierübergreifende Jagden das Mittel der Wahl. „Hierbei sind bei der Bejagung keinerlei Hemmnisse für die Jagdgäste aufzubauen“, sagt Hauer. Bei Wildschweinen dürfe sich der Begriff „führende Bache“ ausschließlich auf Bachen - unabhängig vom Alter - beziehen, die aufgrund milchabhängiger Frischlinge den per Jagdgesetz definierten Schutz für Muttertiere genießen. Erster Fall am Donnerstag in Brandenburg: Von der Redaktion