Zehntspeicher in Edemissen: Gäste halten Corona-Hygienevorschriften ein

Der Tag des offenen Denkmals hat am Sonntag bundesweit weitgehend digital stattgefunden. Eine der wenigen Ausnahmen war der Zehntspeicher in Edemissen. Hier hatte sich der Heimat- und Archivverein entschlossen, die Türen für Besucher zu öffnen. Selbstverständlich stand auch hier die Sicherheit der Besucher an erster Stelle für die Verantwortlichen. Erbaut wurde der Zehntspeicher des Gografenhofes 1766. Genutzt hat man ihn damals zur Lagerung der Abgaben (Zehnten) – meist als Naturalien – der steuerpflichtigen Bauern. Heute ist das Gebäude am Eichenweg ein Museum. „Es ist für uns ein Experiment, aber wir sind gut vorbereitet. Am Freitagmorgen hatten wir Generalprobe am Speicher mit unserem Hygienekonzept. Wir haben unter anderem die Wegeführung, Desinfektionsstationen, die Besucherlenkung sowie die Masken- und Abstandskontrolle getestet“, erklärte Vorsitzender Reinhard Bartels. Dabei konnte der Verein auf hohe Fachkompetenz setzen. Maik Fischer, Speicherbeauftragter im Vorstand und Rettungssanitäter von Beruf, hatte das Konzept erarbeitet. „Im Vorstand haben wir Vor- und Nachteile sowie Risiken eingehend besprochen. Wir sind zum Ergebnis gekommen, sowohl digital mit einem fünfminütigen Video zur Geschichte des Speichers, als auch analog durch Öffnung des Hauses am Tag des offenen Denkmals, teilzunehmen. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben“, berichtete Bartels. Besucher waren alle sehr diszipliniert: Die Besucher waren dann alle sehr diszipliniert und hielten sich an Regeln und Beschilderung im Gebäude. Viele nutzten das gute Wetter für Spaziergänge und Radtouren und machten am Zehntspeicher Station, sodass den ganzen Tag über Gäste begrüßt werden konnten. „Für uns ist es wichtig, unser kleines, im Aufbau befindliches Heimatmuseum der interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. In den Räumen präsentieren wir Alltägliches aus dem Dorfleben der vergangenen etwa 150 Jahren in noch authentischer Umgebung. Jeder Besucher kann selbstständig auf Entdeckungsreise gehen. Oft beobachten wir, wie Oma oder Opa den Enkelkindern begeistert erzählen, wie dieses oder jenes Gerät früher im Gebrauch waren“, meint Bartels abschließend. Digital besuchen konnte man am Sonntag auch das Rathaus und die Gedenkstätte zum Grubenunglück in Lengede unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/denkmale/rathaus-und-gedenkstaette-von-lengede-lengede. Zu sehen ist dort auch weiterhin der Film „Das Drama von Lengede: Protokolle einer Katastrophe“, der die Ereignisse rund um das „Wunder von Lengede“ dokumentiert. Er gibt einen Einblick in die dramatischen Wochen des Jahres 1963. Auch geöffnet hatten für geschichtlich Interessierte am Sonntag das Kreismuseum Peine und die „Zeiträume Bodenstedt“. Wer sich ebenfalls für den Zehntspeicher in Edemissen engagieren möchte, ist beim Verein willkommen. Der Vorstand würde sich über neue Mitglieder freuen. Nähere Informationen gibt es auf der Homepage www.heimatgeschichte-edemissen.de oder telefonisch beim Vorsitzenden Reinhard Bartels unter Telefon (0 51 76) 87 44. Von Nicole Laskowski