Wolf in Peine: Bei Edemissen wurde ein Tier gesichtet

Ein Foto wird auf Facebook mehrfach geteilt. Darauf zu sehen: Ein Wolf, der im Schnee wohl entlang des Ankenser Wegs aus Edemissen in Richtung Ankensen läuft. Gesichtet wurde er am Mittwoch, 10. Februar, gegen 9 Uhr morgens. Wolfsberater Lüder Richter bestätigt: „Ja, es handelte sich um einen Wolf. Woher das Tier stammt ist allerdings nicht klar. Denn, es fehlen weitere DNA-Proben des Tieres, um seine Zugehörigkeit eindeutig festzulegen“. Unterdessen brachte die DNA-Analyse des toten Schafs in Klein Eddesse Gewissheit: Zwei Wölfe hatten das Schaf von Jan Sandvoß gerissen, drei weitere wurden dabei verletzt – eines davon musste eingeschläfert werden. Hobby-Schafhalter: Nachts bleiben die Schafe im Stall: Der Wolfsangriff im Oktober vergangenen Jahres lässt sich auf ein Elternpaar zurück führen: „Die Tiere stammen aus dem Burgdorfer Holz. Zu dem Rudel gehören acht Welpen und die Elterntiere“, so der Wolfsberater. Auch Hobby-Züchter Jan Sandvoß hat eine Auswertung der DNA-Analyse erhalten. Seine zehn Schafe stehen derzeit im Stall: Zur Herde gehören sieben ausgewachsene Tiere und drei Lämmer. Im Frühjahr sollen sie auf seiner Weihnachtsbaum-Plantage weiden. „Dort ist der Zaun 1,80 Meter hoch – ich hoffe, das reicht aus“, sagt Sandvoß. Nachts will er die Tiere im Stall unterbringen. „Das scheint mir am Sichersten. Ich hoffe, dass der Wolf tagsüber nicht angreift“, sagt er. Eine Entschädigung für das gerissene Schaf habe er bislang nicht bekommen. Lesen Sie auch Emotionale Debatte nach Wolfsrissen im Peiner Landkreis Lüder Richter: „Wölfe sind genauso gefährlich wie andere Wildtiere“ DNA-Test bestätigt: Pferd in Rietze von Wolf gerissen Uetze: Tierhalter vertreiben vier jagende Wölfe mit Fahrzeugen DNA-Test bestätigt: Pferd in Rietze von Wolf gerissen Wolfspopulation im Landkreis: Bislang keine ansässigen Tiere: In ein paar Monaten könnten im Burgdorfer Wolfsrudel bereits die nächsten Welpen zur Welt kommen. Wohin der Nachwuchs aus Burgdorf ziehe sei noch nicht klar, teilt der Wolfsberater mit. Auch nicht, ob sie dann alleine oder zu zweit unterwegs seien. Sicher ist: „Der Wolf breitet sich aus – das lässt sich auch anhand des Burgdorfer Rudels erkennen“, sagt Richter. Für Niedersachsen sei eine Zunahme der Wolfs-Population um 30 Prozent pro Jahr festzustellen. Auf der Homepage zum Wolfsmonitoring der niedersächsischen Landesjägerschaft wird beschrieben, dass sich die Population in der Phase des „exponentiellen Wachstums“ befinde und weiterhin stark ansteigen werde, bis in mehreren Gebieten die Lebensraumkapazität (Nahrungsverfügbarkeit) erreicht sei. „Bei den Zahlen ist jedoch auch zu berücksichtigen, dass nicht jeder Wolf überlebt“, sagt Richter. Und wie sieht es im Landkreis Peine aus? „Mir ist kein ansässiges Wolfspaar hier bekannt. Aber Wölfe können bis zu 70 Kilometer in einer Nacht zurücklegen.“ Zum Wolf bei Edemissen fehlen DNA-Spuren: Von Edemissen aus in Richtung Burgdorf war der Wolf aus der jüngsten Sichtung scheinbar unterwegs. Um welches Tier es sich dabei gehandelt habe, kann der Wolfsberater nicht mit Sicherheit sagen. „Dazu bräuchten wir Urin-Proben oder eine ähnliche DNA-Probe. Das ist aufgrund des Schnees doch kaum möglich“, sagt der Wolfsberater. Allein die Trittsiegel lassen Rückschlüsse auf die Fährte des Tieres zu. Wolfs-Sichtungen können Bürger direkt bei den Wolfsberatern melden oder auf der Homepage des Landesjägerschaft Niedersachsen unter www.wolfsmonitoring.com. Von Nina Schacht