Peine: „Hausarztpraxen können nicht mit Impfzentren konkurrieren!“

Zum PAZ-Artikel „Peiner Hausärzte: Wir brauchen keine Impfzentren“ macht sich Ulrich Schulze aus Edemissen, Apotheker im Ruhestand, folgende Gedanken: Was wollen diese Hausärzte? Eine schnelle Durchimpfung der Bevölkerung, oder eine Endlosimpfaktion in den Hausarztpraxen unter Abschöpfung der Impfgebühren laut Gebührenordnung? Zu behaupten,die Impfzentren logistisch ersetzen zu können, also geimpfte Patienten pro Zeiteinheit gleichwertig durchzuimpfen, ist fahrlässig. Vor Praxen bilden sich schon jetzt Warteschlangen: Bei Impfzentren geht man bei A rein und bei B raus, ohne das einem jemand begegnet, also mit optimaler Kontaktvermeidung. Bei Praxen bilden sich jetzt schon Warteschlangen vor der einzigen Tür, die Ein- und Ausgang ist. Innen im Wartebereich soll nur ein Patient sein. Bevor der nicht rausgeht, kann niemand neu rein. Und mit diesem räumlichen Defizit wollen Hausärzte in kürzester Zeit neben dem normalen Praxisbetrieb eine Massenimpfung schaffen? Lesen Sie auch THW Peine unterstützt Landkreis bei Einrichtung des Impfzentrums Einrichtung des Peiner Impfzentrums hat begonnen Unnötig? Peines Erster Kreisrat ist froh über Impfzentrum Peiner Hausärzte sind überzeugt: „Wir brauchen keine Impfzentren!“ Logistische Verteilung des Impfstoff ist nicht einfach: Dazu kommt die logistische Verteilung des sensiblen Impfstoffs. Eine große Menge Impfdosen in einem Spezialkühltransporter in ein Impfzentrum zu bringen und da bei minus 70 Grad längere Zeit bedarfsgerecht zu lagern, ist möglich. Kleinmengen ohne Kühlung in jede Praxis zu bringen eher nicht. Die nach drei Wochen fällige zweite Impfung zeitgenau zu machen, dürfte vor den Praxen, wo ja noch Patienten auf ihre erste Impfung warten, zum endgültigen Chaos führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Impfstoff verschwendet wird. Wurde die georderte Menge bis zum siebte Tag aus dem Kühlschrank nicht verbraucht, kann man den Rest wegwerfen. Ich werde mich impfen lassen, aber nur mit einem Impfstoff, der fachgerecht transportiert und gelagert wurde. Von Kerstin Wosnitza