Mann vermisst: Großangelegte Personensuche bei Oelheim

Große Aufregung in Oelheim: Am Dienstagabend haben zahlreiche Einsatzkräfte nach einem 80-jährigen Mann gesucht, der im DRK-Seniorenheim vermisst worden ist. Im Einsatz waren neben der Polizei auch zahlreiche freiwillige Feuerwehrleute und Personenspürhunde der Arbeitsgemeinschaft Rettungshunde. Weithin sichtbar war der Hubschrauber mit Wärmebildkamera, der sich aus der Luft an der Suche beteiligt hat. Suche dauerte mehrere Stunden: „Gegen 19.30 Uhr wurde die vermisste Person gemeldet“, bestätigt Peines Polizei-Sprecherin Eileena Wenzel auf Nachfrage der PAZ. Mit einem Großaufgebot sei mehrere Stunden lang systematisch nach dem Mann gesucht worden. Zunächst waren ein Polizeihubschrauber und ein Streifenwagen involviert. Gegen 22.32 Uhr wurden dann laut Aussage der Sprecherin der Feuerwehren der Gemeinde Edemissen, Eileen Selle, die Freiwilligen Feuerwehren Abbensen, Eddesse, Edemissen und Oedesse hinzugezogen. Diese hätten zunächst in der Nähe und dann in weiterem Umkreis nach dem Vermissten (80) Ausschau gehalten. Gegen 23.30 Uhr kam dann die erlösende Nachricht: Der ältere Herr war – zwar leicht unterkühlt, aber insgesamt wohlauf – gefunden worden. „Er hatte sich in der Nähe der Ortschaft außerhalb der geschlossenen Bebauung aufgehalten“, sagt Wenzel. Ein Polizist hatte nach dem Dienst auf dem Heimweg an der Oelheimer Straße einen Rollator stehen sehen. Dort in der Nähe sei der Vermisste dann schließlich entdeckt worden, ergänzt Selle. So läuft eine Personensuche ab: „Ausgangspunkt der Suche war das Seniorenheim, in dem der Vermisste lebt und wo er zuletzt beim Nachmittagskaffee gesehen wurde“, berichtet die Feuerwehr-Sprecherin, die auf Nachfrage der PAZ das Vorgehen der Wehren in einem solchen Fall erläutert. Praktisch sei diesmal gewesen, dass die Einsatzleitung, die die Einsatzkräfte koordiniert, vom Seniorenheim aus arbeiten konnte. „Dass man Räume mit Tischen und Stühlen vor Ort hat, ist nicht der Regelfall“, macht Selle deutlich. Die Hauptverantwortung habe in diesem Fall in der Hand der Polizei gelegen, die dann die Feuerwehr mit einbezogen habe. Informationen werden zusammengetragen: Gleich zu Beginn gibt es immer eine Lagebesprechung, in der alle wichtigen Einzelheiten genannt und dokumentiert werden. „Das Aussehen, die Gewohnheiten, die Mobilität und der Gesundheitszustand der vermissten Person spielen dabei eine wichtige Rolle“, erklärt die Sprecherin. Anschließend wird das abzusuchende Gebiet in Abschnitte unterteilt und jeweils an Kleingruppen übergeben, die mit Lampen, Funkgeräten, Decken und einer Erste-Hilfe-Ausrüstung ausgestattet sind. Jede Gruppe durchsucht ihren zugeteilten Abschnitt. „Dabei gehen die Kameraden gemeinsam vor und halten über Funk ständig Kontakt mit der Einsatzleitung“, so Selle. Parallel dazu bekommen sie auf diesem Weg auch Infos von den anderen Suchgruppen. Hinter jeder nicht verschlossenen Tür wird nachgeschaut: „Die Schwierigkeit in bebauten Gebieten besteht darin, dass die gesuchte Person sich hinter jeder nicht verschlossenen Tür befinden kann, weil sie sich womöglich irgendwo ausruhen möchte oder aufgrund einer Demenz verwirrt ist“, erklärt Selle. Dies mache die Suche aufwendig und koste Zeit – Zeit, die man im Hinblick auf den Gesundheitszustand und die Witterung häufig nicht hat. Allmählich werde der Radius vergrößert, und abgesuchte Gebiete können als erledigt abgehakt werden, bis der oder die Gesuchte dann endlich gefunden wird. „Dies wird über Funk der Einsatzleitung mitgeteilt, die entsprechende Rettungskräfte – in diesem Fall war das der Rettungsdienst – zum Fundort schickt“, erklärt die Feuerwehr-Frau. Im Regelfall gibt es dann noch eine kurze Nachbesprechung, bevor die Einsatzstelle verlassen wird. Solche Einsätze sind nicht allzu häufig: „Glücklicherweise kommen solche Einsätze nicht allzu häufig vor, in der Gemeinde Edemissen war das zuletzt im September 2018 der Fall. Solche Szenarien werden in den Übungsdiensten besprochen, sind aber in der Regel eher für die Führungskräfte ein Thema“, sagt Selle abschließend. Von Kerstin Wosnitza

Polizei - Mann (80) vermisst: Großangelegte Personensuche in Oelheim