Kulturabend in Edemissen: Von Rottekuhlen, großen Bränden und Dorfkommissionen

Warum nicht einmal über den Tellerrand –in diesem Fall die Ortsgrenze – schauen? Das haben sich die Ortsheimatpfleger und der Heimatverein der Gemeinde Edemissen gedacht, und so entstand die Idee, gemeinsam einen Kulturabend zu organisieren, bei dem aus unterschiedlichen Ortschaften Wissenswertes aus der Geschichte zu erfahren war. Heimatpflege als Brücke: „Die Heimatpfleger sind Brückenbauer zwischen früher, heute und morgen“, machte der Vorsitzende des Heimatvereins, Reinhard Bartels, bei seiner Begrüßung deutlich. Zu den Aufgabenbereichen der Heimatpflege gehörten nicht nur die Erforschung der Ortsgeschichte und die Pflege des Brauchtums, sondern auch die Mitwirkung bei der Gestaltung und Entwicklung des Ortsbildes, der Infrastruktur und des Natur- und Landschaftsschutzes. „Beispiele sind die Mitwirkung bei Dorferneuerungs-Programmen oder aktuell bei der WEP-AG, in der Silke Freund, Ullrich Mattern und Arthur Mohwinkel wirken. Und in Wipshausen haben sich junge Leute zusammengefunden, die zusammen mit Wolfgang Borngräber die Ortsgeschichte dokumentieren“, so Bartels. Berichte aus den Ortschaften: Die Idee des ortsübergreifenden Kulturabends kam gut an: Mehr als 100 Gäste versammelten sich in der Aula der Edemisser Grundschule Drachenstark und lauschten interessiert dem, was die Heimatpfleger aus ihren jeweiligen Orten zu berichten wussten. Silke Freund aus Plockhorst zum Beispiel berichtete anschaulich vom Wandel der Bornwiesen nördlich ihres Heimatortes, die einst Rottekuhlen waren und sich zu einem wertvollen Kammmolch-Biotop entwickelt haben. Filmausschnitte von 1957: Filmausschnitte von 1957 vermittelten einen Eindruck vom Dorfleben vor rund 60 Jahren in Abbensen, und Hans-Werner Fricke berichtete über den großen Brand von 1822, der seinerzeit fünf Rietzer Höfe vernichtet hatte. Aktuelle Dorfszenen im Wechsel der Jahreszeiten und einen Bericht über die Ansiedlung einer Nutria-Familie mitten im Ort Alvesse zeigte Werner Heise in einem Kurzfilm. Gebäude und Plätze im Wandel: Joachim Liehr stellte bekannte Edemisser Gebäude und Plätze vor, die in den vergangenen 70 Jahren eine erhebliche Verwandlung erfahren haben, wie zum Beispiel die Gaststätte „Vier Linden“ (vielen eher als Diskothek „La Salle“ bekannt), der Chaulnes-Platz oder auch die Martin-Luther-Kirche, die innen komplett neu gestaltet wurde. Und Marlies Havekost berichtete auf Plattdeutsch, wie es sich mit dem Jugendfreund verhielt und von den vielen Kommissionen, die zum Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ ins kleine Wehnsen kamen. Druckfrische Kalender: Die Tanzgruppen Iuvenis und Girl Power des TSV Edemissen sorgten mit Tanzvorführungen für einen schwungvollen Auftakt, und so ergab sich insgesamt ein buntes Kulturprogramm, das ortsübergreifend, informativ und abwechslungsreich war. „Wir haben von den Gästen viel Lob und Zustimmung bekommen“, freut sich Reinhard Bartels über die gute Resonanz. Zum Schluss gab es noch die Gelegenheit, einen der beiden druckfrischen Kalender für 2020 mitzunehmen. Von Kerstin Wosnitza

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