Katzen in Peine: Anwohner über Rebhuhn-Jagd empört

Die Freude währte nur kurz: Günter Müller (68) aus Abbensen sichtete vor einigen Tagen eine Rebhuhn-Pärchen in seinem Garten. Doch wenige Sekunden später jagten zwei Katzen die Vögel, wie der Abbenser berichtet. Für Müller ein bitterer Anblick: „Rebhühner sind nur noch selten zu sehen und ich musste zuschauen, wie zwei Hauskatzen die Tiere aufscheuchen“. Kein Freigang an Wintertagen: Müller betont: „Ich bin kein militanter Katzengegner, aber die Tiere haben keine Not und jagen aus Spaß. Die Rebhühner konnten zwar noch rechtzeitig fliehen, es ist aber bitter mit ansehen zu müssen, dass den Tieren im Überlebenskampf zusätzliche Energie abverlangt wird.“ Deshalb appelliert Müller an Katzenhalter: „An den Wintertagen und später in der Setzzeit sollte den Tieren kein Freigang gewährt werden.“ Nabu: Der Organismus der Tiere arbeitet auf Sparflamme: Ein Appel, der vom Naturschutzbund (Nabu) Peine unterstützt wird: „Katzen sind Feinde der Rebhühner, sie sorgen für Schäden bei den Wildtieren“, sagt Uwe Schmidt, Vorsitzender des Nabu-Kreisverbandes Peine. Auch er hält es für notwendig, Katzen im Haus zu halten. Denn, sie jagten nicht nur bedrohte Rebhühner, sondern auch Singvögel und Jungkaninchen. „In der Winterzeit sollten auch Hunde angeleint werden. Denn, der Organismus der Wildtiere sei auf Sparflamme. Wenn sie auf der Fluch sind, verbrauchten sie viel Energie. Tierschutz: Es gibt viele wild lebende Katzen: Günter Diederichs, Vorsitzender des Tierschutzverein Peine und Umgebung, hat Verständnis für die Problematik, gibt aber zu Bedenken, dass es viele streunende Katzen gibt, die mitunter „wild“ leben. „Bei dem Vorfall in Abbensen gehe ich stark davon aus, dass es sich bei den Katzen um Tiere von einem Bauernhof handelt“, sagt Diederichs. „Diese einzufangen, ist schwierig“, sagt er. Er hofft, dass die Kastration von Katzen kreisweit zu Pflicht wird – „bislang gilt die Kastrationspflicht nur in Edemissen und der Stadt Peine.“ Denn so, könnte die Zahl streunender Katze reduziert werden. Das hätte auch Auswirkungen auf die Jagd von Wildtieren. Aber, so betont Diederichs, „Rebhühner sollten sich eigentlich auch nicht so dicht an bewohnten Gebieten aufhalten“. Womöglich hätten die Vögel dort Futter gesucht. Von Nina Schacht