Die Zuhörerschaft erwartete keine klassische Krimi-Lesung oder eine normale Roman-Vorstellung, sondern ein politisch aktuelles Thema. In ihrem Buch berichtet die gebürtige Lübeckerin über eine ganz besondere Reise in die USA, deren Einwohner sie zu verstehen versucht.
Auf 272 Seiten schreibt Stueber gnadenlos ehrlich über ihre Begegnungen mit den verschiedenen Menschen. Unzensiert beschreibt sie Lebenssituationen und politische Meinungsbilder dieser meist so unterschiedlichen Amerikaner, immer mit der Frage: Was in aller Welt bringt die amerikanischen Bürger dazu, sich dem amtierenden Präsidenten Donald Trump zuzuwenden? Schwierige Themen wie Lobbyismus, Rassismus und Fanatismus verpackte sie dabei geschickt in humorvolle Vergleiche und Metaphern, die den Zuhörern trotz der Ernsthaftigkeit ein Lächeln ins Gesicht zauberten.
Die Autorin zeigte stets Offenheit, mit der sie nicht nur den Menschen auf der in ihrem Buch beschriebenen, sechswöchigen Reise begegnete, sondern auch der Zuhörerschaft während ihrer liebevoll gestalteten Lesung.
„Ich habe eigentlich immer ein Notizbuch für spontane Ideen dabei“, erzählte sie. Am Ende der Lesung ließen sich viele Gäste ihr Buch signieren. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könne, ein ähnliches Werk über die Deutschen zu schreiben, antwortete Stueber lächelnd: „Eigentlich schon. Nur ist die Konkurrenz natürlich groß.“
Von Svenja Felka