Marie Filipczak aus dem ersten Frauen-Team des Veranstalters SG Zweidorf/Bortfeld springt beim Beachcup in Zweidorf in die Höhe, dreht sich einmal um 360 Grad und trifft mit einem strammen Wurf in den Winkel des gegnerischen Tores. Dies sind Aktionen, die die Dynamik des Beachhandballs auszeichnen – und diese gab es beim zweitägigen Beachcup im Zweidorfer Sand mehrfach auf den drei Spielfeldern zu sehen.
Frauen
Auch wenn die Strände der Nord- und Ostsee weit entfernt sind, kam reichlich Strand-Atmosphäre in Zweidorf auf. Hilfreich waren dabei hohe Temperaturen, Sonnenschein und fetzige Musik. Aber es wurde auch gespielt: 13 Damen-Teams gingen beim Härke-Beachcup an den Start. Sie kamen überwiegend aus den Regionen Braunschweig, Hannover und Hildesheim.
Gegenüber dem Hallenhandball sind die Felder kleiner und die Anzahl an Spielern auf dem Feld geringer: Drei Feldspieler und ein Torhüter bilden ein Team. Die Spieldauer beträgt zweimal acht Minuten. Der Torhüter muss anders als beim Hallen-Handball viel laufen. Denn bei einem Ballgewinn wird er durch einen Feldspieler ersetzt oder schaltet sich selbst in den Angriff mit ein.
So wie auch Franziska Rother, die Torfrau der SG Zweidorf/Bortfeld. Rother zeigte bei Schlag- und Sprungwürfen bislang unentdeckte Fähigkeiten. Immer wieder schlugen ihre Würfe im gegnerischen Tor ein. Ein Wechsel von Torfrau zur Feldspielerin in der kommenden Hallenhandball-Saison komme aber nicht in Frage. „Denn ich fühle mich im Tor sehr wohl“, sagte Rother unmissverständlich.
Mit ihrem Team Bierkönig erwischte die SG-Torfrau einen guten Start, feierte zum Auftakt vier Siege. Danach folgten zwei Niederlagen – und die Teilnahme am großen oder kleinen Finale war verpasst.
Den Sieg im Frauen-Wettbewerb sicherten sich die „Hot Peppers“ des VfL Lehre. Schon in der Vorrunde blieben sie ungeschlagen, und auch im Finale waren sie erfolgreich. Dort besiegten sie die „Sänd Tastics“ (SG Zweidorf/Bortfeld II und Gäste). Dritter wurden die „Ladies of the 80“ mit Spielerinnen aus dem dritten Team der SG.
Männer
Acht Teams kämpften um Platz eins – den ergatterten am Ende die Varel Indians, eine Mannschaft mit Spielern aus Varel, Oldenburg, Großenheidorn, Nienburg und Bortfeld. Diese setzten sich im Finale gegen „Die Umweltretter“ der SG Börde-Handball durch.
Die Vareler hatten die wohl bekannteste Akteurin in ihrem Tor. Denn zwischen den Pfosten stand mit Julia Renner die Torfrau des Bundesligisten VfL Oldenburg. Sie wurde für so manchen männlichen Werfer zu einem großen Problem – immer wieder scheiterten die Angreifer an ihr. Dritter wurden „Pinky and the Brain“ vom MTV Braunschweig. Auf Rang vier landeten die A-Junioren aus Groß Lafferde, die SG-Männer landeten als Modepolizei auf Platz sechs.
Jugendturniere
Der Nachwuchs der SG Zweidorf/Bortfeld war beim Volksbank-Beachhandball-Cup nicht nur ein guter Gastgeber, sondern auch die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Die männliche A-Jugend der SG war nicht zu schlagen, holte sich den Turniersieg. Ebenfalls stark spielten die B-Junioren der SG und wurden dafür mit Rang zwei belohnt.
Bei den C-Junioren musste das SG-Team absagen, da zur gleichen Zeit die Oberliga-Qualifikation stattfand. Am Start war zwar die HSG Nord, aber einen Podestplatz gab es nicht für sie – Sieger wurde der MTV Braunschweig.
Ebenfalls erfolgreich waren die B-Juniorinnen der HSV Vechelde/Woltorf, die auch von Spielerinnen der SG unterstützt wurden. Sie sicherten sich vor der SG Misburg Rang eins.
Bei den jüngeren Jahrgängen gelang es den D-Junioren der SG nicht, ihren Titel zu verteidigen. Sie scheiterten im Halbfinale am späteren Sieger HSG Schaumburg und wurden am Ende Dritter.
Bei den C-Juniorinnen reichte es für die JMSG Vechelde/Woltorf/Zweidorf/Bortfeld in einer Doppelspielrunde für Rang zwei hinter der HSV Warberg. Die D-Juniorinnen der SG landeten hingegen auf Rang vier.
Von Hartmut Butt